Studierende verhindern Sitzung des Akademischen Senats und fordern mehr Mitbestimmung

Die für den 06.02.13 geplante Sitzung des Erweiterten Akademischen Senats (EAS) und des Akademischen Senats (AS) der “F”U wurde von etwa 200 Studierenden blockiert. Damit wurde auch der Beschluss der RSPO verhindert. Der Protest richtete sich neben der seit nunmehr acht Monaten umstrittenen RSPO auch gegen die von FU-Präsident Peter-André Alt angeforderte Polizeipräsenz am Campus, mit der die Öffentlichkeit von der Sitzung am 23. Januar 2013 ausgeschlossen worden war. Ebenso wurden die undemokratischen Strukturen an der "Freien" Universität kritisiert.

 

Universitätspräsident Peter-André Alt, gegen den Studierende eine Petition, einen Misstrauensantrag und eine Grundordnungsinitiative gestartet haben, war dem Termin heute gänzlich fern geblieben. Unter lautem Beifall der Öffentlichkeit verkündete die ihn vertretende Erste Vizepräsidentin Monika Schäfer-Korting, dass die Sitzung unter den gegebenen Umständen nicht stattfinde könne. Nachdem unter den Studierenden noch einige Zeit Skepsis herrschte, ob die AS Sitzung nicht doch noch andernorts stattfinden könne, verließen alle AS Mitglieder nach und nach das Gebäude.

 

Emil K., der den Protest mitorganisiert hatte, war offensichtlich zufrieden: "Wir haben deutlich gemacht, dass wir das Verhalten des Präsidiums nicht akzeptieren und gemeinsam  mit friedlichen Mitteln verhindern können, dass wir wiederholt einfach übergangen werden." Spätestens seit der letzten SItzung geht es in dem Konflikt nicht nur um die RSPO, sondern auch um die Demokratiefrage. "Die Studierenden erkennen die bestehenden Machtverhältnisse nicht länger an. Denn die Studierenden haben erkannt, dass die Machtverhältnisse ihre Interessen, die Interessen der größten Mitgliedergruppe der Universität, systematisch übergehen. So lange diese Machtverhältnisse nicht geändert werden, wird die Universität nicht mehr funktionieren.", sagte Lucas Feicht, Referent für Hochschulpolitik des AStA FU.

 

Im weiteren Verlauf des Abends setzten sich noch einige Studierende des Bildungsprotests im Audimax des Henry-Ford-Baus (HFB) zusammen und diskutierten, wie weiter vorgegangen werden solle. Als die Studierenden noch vor der offiziellen Schließzeit des Gebäudes den HFB verließen, wurden sie von ungefähr 25 Polizist_innen, die vom Präsidium angefordert worden waren, kurzzeitig eingekesselt. Alle erhielten bis 6.00 Uhr des Folgetags Platzverweise für den ganzen Campus. Franziska E., eine der Verbleibenden zeigte sich überrascht: "Nachdem heute alles so bunt und friedlich ablief, hätte das zum Abschluss des Tages nicht sein müssen."