Semesterbegrüßung des AStAs

Liebe Kommiliton*innen, liebe Erstis und Langzeitstudis,

wir vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) heißen euch ganz herzlich im neuen Semester an der sogenannten "Freien Universität" willkommen.

Wie euch vielleicht aufgefallen ist, hat eine Begrüßung von uns an euch eine ganze Weile warten müssen und ist kürzer. Dafür gibt es auch einen Grund, der nicht einfach nur Verpeiltheit ist: Wir haben scharfe Kritik an der Universitätsleitung geübt und über Geschehnisse der letzten Semester informiert. Die Universitätsleitung hat diese Mail als beleidigend aufgefasst und sich geweigert, sie so zu veröffentlichen. Trotzdem möchten wir euch die ursprüngliche Begrüßung nicht vorenthalten. Lest was das Präsidium nicht lesen lassen wollte:

Unser Universitätspräsident hat in seiner Begrüßungsmail von der FU als eine "besondere" Universität geschrieben. Dem stimmen wir zu: Diese Universität ist derart besonders, dass ihr Präsidium friedlichen studentischen Protest unrechtmäßig und brutal durch die Polizei räumen lässt. Diese Universität ist so frei, dass sie Polizist*innen erlaubt, Gewalt und Pfefferspray auf dem Universitätsgelände einzusetzen, die Rechte von uns Studierenden mit Füßen tritt und Strafanzeigen gegen Hunderte von Menschen erhebt. Diese Universität ermöglicht uns Studierenden keine echte demokratische Partizipation und schafft immer härtere und ungerechtere Studienbedingungen. 

Als Studierendenvertretung ist es unsere Aufgabe, euch bei eurem Studium zu unterstützen und eure Belange der Universität gegenüber zu vertreten. Wir setzen uns für ein selbstbestimmtes Leben und Lernen ein und kämpfen auf dem Campus gegen Repression. Für die, die uns noch nicht kennen: Wir sind die gewählte Vertretung der Studierendenschaft hier an der Uni. Bei uns findet ihr nicht nur eine kostenlose Tasse Kaffee und nette Leute im Büro (wo das ist und unsere Öffnungszeiten findet ihr hier: www.astafu.de), sondern auch kostenlose Beratungsangebote zu vielen Themen, die im Studileben scheiße sein können: Egal ob Bafög-Struggles, Stress mit Profs, juristische Anliegen, Wohnungsnot, Studieren mit Kind oder bei Diskriminierungen jeder Art - wir sind für euch da, auch anonym und immer kostenlos. Schreibt unseren Beratungen einfach eine Mail: https://astafu.de/beratungen

Auch könnt ihr bei uns Zuschüsse oder die Befreiung von den knapp 200€ Semesterticketbeitrag beantragen, denn kostenloser ÖPNV ist mit der aktuellen Mehr-Platz-für-Autos-Regierung sicherlich nicht in Sicht. Das geht bei geringem Einkommen, Aufenthalt im Ausland, Behinderung und anderen Antragsgründen. Mehr Infos hier:

https://www.astafu.de/semesterticket . Die Anträge auf Zuschuss zum Semesterticket können von Erstsemestern noch bis zum 11.11. 24 abgegeben werden. Wer Unterstützung braucht, um den Antrag zu stellen, kann am 06.11. zwischen 13 und 16 Uhr im GalileA genau diese Unterstützung bekommen.

Das selbstverwaltete GalileA (zu finden im ersten Stock gegenüber der Mensa II in der Silberlaube) hat nicht nur endlos viel Platz für Veranstaltungen, Plena und Filmscreenings, sondern ist mit Bar/Café, Foodsharing, Kleidertausch, Dachterasse und vielen gemütlichen Couches auch sonst jeden Tag geöffnet. Kommt hier vorbei, wenn ihr einfach mal abschalten, dem Uni-Stress oder langweiligen Vorlesungen aus dem Weg gehen oder mit netten Kommiliton*innen plaudern wollt! Weitere Infos hier https://galileafuberlin.wordpress.com/

Neben diesen Ernsthaftigkeiten sind wir auch für alltäglichen Widerstand und scharfe Kritik an neoliberalen und repressiven Studienbedingungen zuständig. Zusammen zu studieren und sich gegenseitig zu unterstützen, ist also wichtiger denn je. Plant eure eigene Bildung, veranstaltet Workshops und Lesekreise, organisiert gemeinsam Proteste. Wir unterstützen euch gern: so bieten wir allerlei ausleihbare Technik und Medien, Druck und tatkräftige Hilfe für all eure selbstorganisierten Gruppen und Veranstaltungen an.

Nicht nur für euer Unileben oder den Studienstart wollen wir euch mitgeben: Ihr seid nicht allein mit Leistungsdruck und Stress. Ihr seid nicht allein, wenn eure politischen Grundrechte auf Partizipation und Mitbestimmung, auf Protest, Widerstand und Meinungsfreiheit nicht gewährt werden. Ihr seid auch nicht schuld oder nicht gut genug, wenn Studieren mal verdammt einsam oder anstrengend ist. 

Uns werden einige Hürden in den Weg gelegt und am meisten Spaß macht es, die zusammen niederzureißen. Fragt um Hilfe, bei uns oder anderen Studis. Lasst euch nicht einschüchtern. Passt aufeinander auf und seid solidarisch. Macht euch eigene Gedanken, wofür und wie ihr studieren oder leben wollt. Organisiert euch antifaschistisch, zum Beispiel bei der Hochschulgruppe "Studis gegen rechts". Gründet eigene Gruppen, setzt eigene Themen. Protestiert und wehrt euch gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Redet, diskutiert und streitet mit euren Dozierenden & Mitstudis. Macht mal blau und habt Spaß. Werdet grantig, kritisch, kreativ und widerständig!

Solidarische Grüße

Euer AStA FU

Website: https://astafu.de/     

X (lol): https://twitter.com/astafu      

Instagram: https://www.instagram.com/astafuberlin/

Eine Übersicht über die verschiedenen Fachschaftsinitiativen findet ihr hier: https://www.astafu.de/fsi.

Eine (unvollständige) Liste cooler Uniprojekte und ihrer Kontaktadressen hier: