An alle Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter_innen der Freien Universität,
der Protest gegen die Rahmenstudien- und -prüfungsordnung (RSPO) geht in die entscheidende Runde: Am Mittwoch, den 14.11.2012 wird dafür eine Vollversammlung (VV) der FU-Studierendenschaft stattfinden, wozu alle FU-Mitglieder ausdrücklich eingeladen sind. Sie beginnt um 12:00 c.t. im Hörsaal 1a der Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45).
Diese VV wird aus gegebenem dringenden Anlass einberufen. Der stetige undemokratische Umgang mit Studierendeninteressen an der "Freien" Universität könnte in diesem Semester einen neuen Höhepunkt erreichen, denn aller Voraussicht nach soll die RSPO auf der nächsten Sitzung des Akademischen Senats (AS) am 14.11.12 um 15 Uhr im Henry-Ford-Bau endgültig verabschiedet werden.
Drei der größten Kritikpunkte im Moment:
Der aktuelle RSPO-Entwurf seitens des Präsidiums sieht vor, dass es nur noch maximal drei Prüfungswiederholungen für alle Fächer geben soll. Wer endgültig durchfällt, kann das entsprechende Fach deutschlandweit nicht mehr studieren. In der letzten Sitzung des Akademischen Senats forderten mehrere Professor_innen sogar, nur zwei Wiederholungen zuzulassen. In der VV am 06.06.12 haben sich die Studierenden klar gegen die Beschränkung der Prüfungswiederholungen ausgesprochen ("Offener Brief der Studierendenschaft": http://www.astafu.de/node/166).
Eine de facto für nahezu alle FU-Studierenden geltende Anwesenheitspflicht ist vorgesehen, womit nicht nur die Erfolge des Protestes 2009/10, sondern überhaupt die Freiheit und Selbstbestimmung des Studiums an der Uni ad absurdum geführt werden würden.
Die letztes Semester erkämpfte Abschaffung der Zwangsberatung und Zwangsexmatrikulation scheint neu bewertet werden zu müssen: Denn die Zwangsberatungs- und -exmatrikulationsregelungen im § 13 der Satzung für Studiendenangelegenheiten (SfS) sollen laut Präsidium weiterhin gelten - auch nach Beschluss der RSPO.
In der VV soll darüber diskutiert werden, was genau die Änderungen für die Studierenden und anderen Statusgruppen bedeuten würden, wie wir das Inkrafttreten der RSPO in ihrer derzeitigen Form verhindern können und wie wir gegen die autoritäre und undemokratische Arbeitsweise der Universitätsleitung vorgehen wollen. Im Anschluss an die VV wollen wir gemeinsam zur AS-Sitzung gehen und unseren Protest kundtun.
Studierenden dürfen durch die Teilnahme an einer VV keine Nachteile im Studium entstehen - mit anderen Worten: Am 14.11. von 12-14 Uhr gibt es keine Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen! Jede_r Studierende hat gemäß Satzung der Studierendenschaft Rede-, Antrags und Stimmrecht. Die VV ist das höchste Organ der Studierendenschaft und wird durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) einberufen.
In diesem Sinne rufen wir hiermit alle Studierenden, alle Lehrenden und Mitarbeiter_innen dazu auf, sich an der VV zu beteiligen. Die Verhinderung des derzeitigen Entwurfs der RSPO, dessen Entschärfung und die Demokratisierung von Entscheidungsprozessen an der FU sind essentiell. Nur so kann ein freies und selbstbestimmtes Studium für alle ermöglicht werden.