Studierende können es kaum erwarten: Anwesenheitslisten kommen zurück an die FU. Seit dem Bildungsstreik 2009 war die Anwesenheitspflicht ausgesetzt, doch mit der neuen Rahmenstudien- und -prüfungsordnung (RSPO) kehrt sie im Wintersemester 2013/14 nun zurück.
Die Erfahrung aus der Zeit vor 2009 zeigt jedoch, dass Anwesenheitslisten stark dazu neigen, verloren zu gehen. Um zur reibungslosen Wiedereinführung des sinnvollen didaktischen Mittels der Anwesenheitspflicht beizutragen, eröffnet der AStA FU das Fundbüro für Anwesenheitslisten.
Wenn ihr eine verloren gegangene Anwesenheitsliste findet, könnt ihr sie im AStA-Büro, Otto-von-Simson-Str. 23, abgeben. Die Liste wird dann sorgfältigst verwahrt; Behördenpannen sind ausgeschlossen.
Damit euer Einsatz für die Lehre an der FU angemessen belohnt werden kann, solltet ihr euch ein eindeutiges Kennwort ausdenken und es auf allen Listen, die ihr abgebt, notieren. Doch in unserer Leistungsgesellschaft werden nur die Besten belohnt: Nur wer viele Listen ins Fundbüro bringt, hat die Chance auf einen Preis am Ende des Semesters. Die Preise werden im Laufe des Semesters bekannt gegaben.
Infos zur Anwesenheitspflicht
Anwesenheitspflicht besteht nur, wenn die Prüfungsordnung des Studiengangs für die konkrete Lehrveranstaltung explizit die Pflicht zu "regelmäßiger Teilnahme" vorsieht. Nur dann dürfen Anwesenheitskontrollen, z.B. Form von Anwesenheitslisten, durchgeführt werden, um festzustellen, ob ihr die Teilnahmequote von (meist) 85% erfüllt habt, sonst sind Anwesenheitskontrollen rechtswidrig. Leider gibt es in den allermeisten Studiengängen anwesenheitspflichtige Lehrveranstaltungen.
Selbst dann solltet ihr die Dozierenden aber gemeinsam auf diesen Unsinn ansprechen, denn es gibt gute Argumente gegen eine Anwesenheitspflicht:
Wir studieren aus Interesse, nicht aus Zwang. Gute Lehrveranstaltungen brauchen keine Anwesenheitspflicht, denn sie werden auch so gut besucht. Außerdem ist eine Atmosphäre frei von Zwang angenehmer, sowohl für Studierende, als auch Dozierende. Schließlich ist die Uni keine Schule, sondern sollte ein Ort selbstbestimmter Bildung sein. Dazu zählt auch die freie Wahl aus verschiedenen Möglichkeiten, Bildung zu erwerben. Manchmal kann es eben sinnvoll sein, eine Veranstaltung nicht zu besuchen und lieber zu Hause mit einem Buch zu lernen. Und die Uni prüft den Lernerfolg ohnehin am Ende des Semesters ab.
Sollten eure Argumente auf taube Ohren stoßen und können Anwesenheitskontrollen nicht verhindert werden, müsst ihr nur euren Namen oder eure Matrikelnummer angeben und eine Unterschrift leisten. Weitere Angaben, etwa zu Semesterzahl, Geburtsdatum o.ä. sind sachfremd.