Resolution des Studierendenparlaments gegen die Festsetzung letztmaliger Prüfungstermine beschlossen!

Auf der Sitzung des Studierendenparlaments der FU Berlin am 14.02.2014 wurde eine Resolution gegen die von Präsidium und Fachbereichen forcierte Festsetzung letztmaliger Prüfungstermine für Diplom und Magister-Studierende mit überwältigender Mehrheit verabschiedet, welche von den Listen "Return of the Langzeitstudis" und "fsi wiwiss" eingebracht wurde.
Der AStA FU schließt sich der geäußerten Ablehnung der Praxis der Festlegung letztmaliger Prüfungstermine an und wird sich im Sinne der Resolution für die Studierendenschaft einsetzen.
Hier nun der Wortlaut der Resolution:
1. Das Studierendenparlament der „F“U Berlin stellt fest, dass in diesem Semester fast überall an der „F“U im Eilverfahren letztmalige Prüfungstermine für über 1.000 Studierende in den Magister- und Diplomstudiengängen festgelegt worden sind. In vielen Fällen soll im Jahr 2015, teilweise sogar im Jahr 2014 Schluss sein – ungeachtet der Tatsache, dass das selbst bei größter Anstrengung für viele nicht zu schaffen ist. An diversen Fachbereichen sind die Ausbildungskommissionen beim Erlass der Satzungen zur Festlegung letztmaliger Prüfungstermine in den Diplom- und Magisterstudiengängen systematisch übergangen worden.
Die Praxis, unausgegorene Satzungsentwürfe ohne vorherige Konsultation der Ausbildungskommissionen zur Abstimmung zu stellen, erinnert sehr an die Hinterzimmerpolitik, die die Studierendenschaft schon im Bezug auf das Zustandekommen der RSPO immer wieder kritisiert hat. Dieses Vorgehen zeigt ebenfalls deutlich, dass das Qualitätssicherungssystem der FU lediglich auf dem Papier existiert und nicht in der Lage ist, die Einbindung der Studierenden in die relevanten Entscheidungsprozesse zu gewährleisten.
Die Studierendenschaft verurteilt diese Praxis erneut auf das Schärfste und fordert eine umfangreiche, transparente und alle Statusgruppen umfassende Diskussion an den jeweiligen Fachbereichen und in den zuständigen Ausbildungskommissionen. Sie setzt sich gegen restriktive und studierendenfeindliche Maßnahmen in allen Studiengängen ein. Bereits voreilig gefasste Beschlüsse müssen aufgehoben und neu diskutiert werden.
2. Die Studierendenschaft spricht sich gegen letztmalige Prüfungstermine und pauschale Studiengang-Verbote aus. Jede_r muss die Möglichkeit haben, sich neben dem Studium weiteren wichtigen Dingen zu widmen, selbst zu bestimmen, wann Leistungen erbracht werden, das Leben inner- und außerhalb der Hochschule zu gestalten und in einem selbst gewählten Tempo einen Studienabschluss zu machen. Viele Studierende nehmen die gleichen Lehr- und Betreuungsleistungen über einen längeren Zeitraum verteilt in Anspruch, statt auf wenige Semester konzentriert. Pauschale Abschlusstermine sind weder erforderlich noch geeignet, um die genannten Lebenssachverhalte zu erfassen.
Um der studentischen Lebensrealität zu entsprechen, gibt es Urlaubssemester und seit 2011 im Berliner Hochschulgesetz die Möglichkeit zum Teilzeitstudium, dessen Umsetzung die „F“U-Leitung bisher zum Nachteil aller Studierenden verhindert hat. Zuletzt zeigten die "Härtefall"-Beispiele und die Höchstfristen hierfür in einem Schreiben von „F“U-Vizepräsident Michael Bongardt1 die Respektlosigkeit vor betroffenen Studierenden.
Die Situation von erwerbstätigen Studierenden muss jedoch eben so berücksichtigt werden wie Krankheit und Behinderung, Schwangerschaft und Kinder, Auslandsaufenthalt, Migrations-Hintergrund, pflegebedürftige Angehörige, Engagement, Teilzeitstudium, Urlaubssemester, unvorhersehbare sowie sonstige schwerwiegende Umstände.

1     http://fuwatch.de/wp-content/uploads/2014/02/letztm%C3%B6glicher-Pr%C3%…