Pressemitteilung: Gescheitertes Pandemiemanagement an der Uni – für eine linke Antwort!

Zwei Jahre Pandemie und an der Freien Universität Berlin gibt es kein funktionierendes Hygienekonzept. Dem setzen wir, ein Bündnis linker studentischer Initiativen, einen Katalog mit Forderungen für ein sinnvolles und verantwortungsbewusstes Pandemiemanagement entgegen, beschlossen von der letzten studentischen und ersten hybriden Vollversammlung am 03.02.22.

Wir fordern: Denkt uns mit!

In der öffentlichen Debatte um Corona tauchen Studierende nur selten auf. Dabei treffen auch uns die Folgen der Pandemie. Eine Studie der Bundesvertretung der Studierenden in Deutschland ergab, dass 50% aller Befragten sich derzeit schlecht fühlen, wenn sie an ihr Studium denken, 60% konnten unter den aktuellen Bedingungen das Semester nicht gut absolvieren.Dem begegnet die Freie Universität Berlin nicht angemessen. Die Bedürfnisse der Studierenden werden nicht mit einbezogen. Zwar lautete die offizielle Leitlinie zu Beginn des Semesters noch #yeswecampus, in der Realität aber entzieht man sich in zentraler Instanz der Verantwortung. Es gibt weder genug Räume, um Hybridlehre an der Uni wahrnehmen zu können, noch Luftfilter in der Mensa. Entscheidungen der Umsetzung der Lehre werden auf einzelne Dozierende, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Studierende abgewälzt. Das Ergebnis: große Unterschiede im Präsenzanteil verschiedener Institute trotz gleicher Pandemiesituation und überforderte Beschäftigte. Es mangelt an einheitlichen Regelungen und einer Infrastruktur, die gemäß aktueller Pandemielage ein flexibles Wechseln zwischen Online-, Präsenz- und Hybridlehre ermöglicht. Auf 35.000 Studierende kommt gerade mal eine Teststation. Während viele Studierende bereits ihren Job durch die Pandemie verloren haben, sich in keinen gesicherten Wohnverhältnissen befinden und unter psychischer Belastung leiden, sehen sich einige gezwungen ihr Studium zu pausieren. Es gibt weder angemessene universitäre Unterstützung- noch Vernetzungsangebote.

Auch das öffentliche Auftreten der Uni in der Coronapandemie lässt einen solidarischen Umgang mit der Krise vermissen.

Wir sind es leid, stummschweigend zu akzeptieren und rufen stattdessen zu einer Kundgebung am 16.02.22 um 13 Uhr vor dem Henry Ford Bau, in der Garystraße 35, 14195 Dahlem, auf. Anlässlich der im Henry Ford Bau stattfindenden Präsidentschaftswahl suchen wir den direkten Dialog.

"Die FU Berlin hat es in den letzten zwei Jahren nicht geschafft, ein funktionierendes Hygienekonzept aufzubauen und uns eine sichere Rückkehr an die Uni zu ermöglichen. Das akzeptieren wir nicht länger!" Tamara Tauber, Rotes Café

"Die Universität existiert nicht im luftleeren Raum, sie ist auch politischer Akteur und soll sich positionieren; zur Patentfreigabe der Covid19-Impfstoffe und zur Verstaatlichung des Gesundheitswesens!", Roberto Loca, Klasse gegen Klasse

"Viele Studierende haben keinen ruhigen Arbeitspatz, deswegen fordern wir längere Bibliotheksöffnungszeiten. Wir wollen studieren, dafür brauchen wir Arbeitsplätze!" Anna Golubyeva, kritische Jurist*innen

"Professor*innen können sich nicht auf den immer gleichen Folienpodcasts ausruhen! Deswegen fordern wir verpflichtende Schulungen für Hybridlehre!" Tilman Schneider, AStA FU

Rotes Café, Kritische Jurist*innen, Café Schwarzer Freitag, FSI Wirtschaftswissenschaften, Klasse gegen Klasse, FSI Sprache und Gesellschaft, AStA FU, verabschiedet durch die studentische Vollversammlung am 03.02.2022