Statement des Fachschaftsreferat zur Einbindung der FSIen in das Sommerfest der FU

Am 13.05. erhielten viele Fachschaftsinitiativen eine Einladung dazu, die Durchführung des Sommerfests zu unterstützen, indem sie sich dazu bereiterklärten, am Nachmittag des Sommerfests den anfallenden Pfand zu sammeln. Das gesammelte Geld (in der Mail wurde der Betrag auf 2-500 Euro geschätzt) sollte die erste Fachschaft, die sich zum Pfandsammeln meldete, dann behalten können. 

 

Als Erstes möchten wir betonen, dass wir selbstverständlich keine Fachschaft dafür verurteilen, dieses Angebot angenommen zu haben und sich in diesem Rahmen an der Umsetzung des Sommerfests zu beteiligen.

Selbstorganisation der Studierenden an der Universität ist oftmals herausfordernd und kostspielig, und auch wenn es breite und einfache Finanzierungsmöglichkeiten vom AStA gibt, so sind bei weitem nicht alle Studierenden in der Lage, das Geld vorzustrecken, weswegen eine möglichst volle Fachschaftskasse oftmals wichtig ist.

Dennoch würden wir gerne aufzeigen, inwiefern dieses Angebot von Seiten der Universität nicht nur unangebracht ist, sondern auch ein fragwürdiges Verständnis von der Rolle der Fachschaften in der Universität offenlegt und versucht, die finanziellen Nöte der Fachschaften auszunutzen. 

Zunächst ein paar Worte zur angebotenen „Aufwandsentschädigung“. Es erscheint uns äußerst unwahrscheinlich, dass bei einer Veranstaltung wie dem Sommerfest der FU 2-500 Euro Pfand anfallen. In den letzten Jahren war das Mitbringen von Bierflaschen untersagt und Getränke wurden in der Regel in pfandpflichtigen Bechern ausgegeben. Aus Einschätzungen von Menschen, die in den letzten Jahren beim Sommerfest waren, würden wir schließen, dass selbst ein Pfandaufkommen von 100 Euro optimistisch wäre. 

Weiterhin wollen wir betonen, das die Erlaubnis, den selbstgesammelten Pfand behalten zu dürfen, keine Form der Entschädigung ist!

Es ist kein Stundenlohn und auch kein Honorar, mit welchem man für die geleistete Arbeit entlohnt wird, sondern eine Beleidigung für alle in der Hochschulpolitik engagierten Studierenden. Es wird erwartet, dass zu keinem weiteren Aufwand oder Entgegenkommen der Universität der Pfand vom Sommerfest bereinigt werden soll.

Außerdem müssen wir betonen, dass Pfand, wenn ihn die Universität nicht selbstständig sammeln würde, anderen Personen zugutekommen würde. Dabei spielt es für uns keine Rolle, ob diese Personen Studierende oder Universitätsfremde sind.

Natürlich begrüßen wir den Wunsch der Universität, die Fachschaften in die Veranstaltungen der Universität mehr einzubinden, doch der vorliegende Versuch sieht unserer Ansicht nach eher danach aus, als wolle die Universität an den Kosten für die Reinigung sparen und die Studierenden der Fachschaften ausnutzen.

Keine dieser beiden Möglichkeiten stellt die Art von Austausch auf Augenhöhe dar, die wir uns als Fachschaftsreferat zwischen der Universität und den Fachschaften wünschen würden. Vielmehr reiht sie sich bestens in die herabblickende Behandlung durch die Universitätsleitung ein, die wir als organisierte Studierendenschaft leider schon seit Jahren gewöhnt sind. 

In diesem Sinne wollen wir die Universität ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Studierendenschaft ein wichtiger und essenzieller Teil der Universität ist und sowohl als Ganzes als auch die Fachschaften, welche sie organisieren und repräsentieren, mit Respekt und Würde behandelt werden sollte.

Weiterhin wäre der Hochschulbetrieb ohne das freiwillige, selbstständige und unbezahlte Engagement der Fachschaften in weiten Teilen schlichtweg nicht möglich, weswegen es uns umso mehr die Sprache verschlägt, dass die Universität ein solches Verhalten an den Tag legt.

Wir fordern die Universitätsleitung und insbesondere die Verantwortlichen dazu auf, sich in einer angemessenen Weise bei den Fachschaften, welche dieses Angebot erhalten haben, zu entschuldigen.

Weiterhin weisen wir die Universität darauf hin, dass, wenn die Mitarbeit von Fachschaften an Veranstaltungen der Universität gewünscht ist, dies einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe, welcher den Einbezug der Fachschaften auf inhaltlicher Ebene und eigenständige Angebote umfasst, voraussetzt.

 

Unterstützende Fachschaften:

 

FSI PuK

FSI Sonderpädagogik

FSI Lehramt

FSI*OSI 

FSI Geschichte

FSI Info

FSI Geologische Wissenschaften

FSI Physik

FSI Pharmazie