Am 13. Oktober 2014 forderte der Fachbereich Mathematik und Informatik der FU Berlin seine Studierenden in einer Mail zur Manipulation des CHE-Rankings auf. Das Dekanat warnte Studierende vor einer negativen Bewertung der Studienbedingungen und den daraus folgenden Konsequenzen bis hin zur Schließung des Fachbereichs. Der AStA FU sieht sich in seiner Kritik an der Aussagekraft des Rankings bestätigt und fordert die Studierenden auf, nicht an der Befragung teilzunehmen. "Diese wenig subtile Aufforderung zur Manipulation ist äußerst peinlich für eine angebliche 'Exzellenzuniversität'. Offenbar ist die FU selbst nicht von ihrer Qualität überzeugt und fürchtet eine wahrheitsgemäße Bewertung durch die Studierenden. Hier zeigt sich aber auch erneut die mangelnde Wissenschaftlichkeit und Glaubwürdigkeit von Hochschulrankings. Wir fordern daher die Studierenden auf, sich nicht an der Umfrage des CHE zu beteiligen." sagte Robert Haltaufderheide, Referent für Lehre und Studium im AStA FU. Der AStA schließt sich damit der Empfehlung der Fachschaftsinitiative Informatik an, die diese per Mail an die Studierenden des Fachbereichs richtete. Studiendekan Günter Rote argumentiert in seiner Mail an die Studierenden, Rankings seien ein schlechter Platz, seinem Unmut über Lehre und Ausstattung Luft zu machen. Hingegen steigere ein möglichst gutes Abschneiden des eigenen Fachbereichs, ganz unabhängig von real existierenden Problemen, den wirtschaftlichen Wert des eigenen Abschlusses und sei damit im Interesse der Studierenden. Bei negativen Bewertungen hingegen drohe eine Mittelkürzungen bis hin zur Abschaffung des gesamten eigenen Fachbereichs. Arbeitgeber könnten darüber hinaus – so der Wortlaut – nicht abschätzen, ob benannte Missstände „für Ihre Einstellung relevant“ sind. "Hier werden Studierende regelrecht erpresst, im Ranking die Unwahrheit zu sagen. Diese Form der Manipulation ist leider kein Einzelfall, denn sie ist in den Hochschulrankings selbst angelegt", sagte Philipp Bahrt, AStA-Referent für Kommunikation und Antirepression, "Ein schlechtes Abschneiden führt, wie das Dekanat richtig ausführt, eher zu Kürzungen als zu Zuschüssen für die Verbesserung von Ausstattung und Lehre. Diese Angst verhindert, dass Missstände gefunden und beseitigt werden. Stattdessen betreiben die Hochschulen Etikettenschwindel und die Studierenden sollen sich daran beteiligen. Leider ziehen die Hochschulen daraus nicht die Konsequenz, bedarfsorientierte statt leistungsorientierte Finanzierung zu fordern." Neben Studierendenvertretungen üben mehrere Fachverbände Kritik an Hochschulrankings. So rief die Deutsche Gesellschaft für Soziologie die soziologischen Institute im Juni 2012 dazu auf, sich wegen "gravierender methodischer Schwächen" und Verstößen gegen "grundlegende Qualitätsanforderungen der empirischen Sozialforschung" nicht am CHE-Ranking zu beteiligen. Entsprechende Empfehlungen beschlossen auch die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft sowie der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.