Am kommenden Dienstag (31. März 2015) soll die Strukturplanung an der FU abgeschlossen werden. Der AStA FU kritisiert das intransparente Verfahren und die verfehlte Prioritätensetzung des Präsidiums. Am Dienstag (31. März) soll die Entwicklungs- und Planungskommission (EPK) der FU sich abschließend mit dem Strukturplan der Universität für die nächsten zehn Jahre beschäftigen. Der Plan wurde komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit erarbeitet. Auf der Februarsitzung des Akademischen Senats (AS) gab Präsident Alt zum ersten Mal öffentlich Auskunft über den inhaltlichen Stand des Planungsverfahrens, das seit über zwei Jahren läuft. Dabei wurde deutlich, dass die vom AS eingesetzte und geheim tagende EPK bestenfalls eine konsultative Rolle spielt. Bereits während der Diskussionsphase in der Kommission verständigte sich das Präsidium parallel auf Exekutivebene mit den anderen Berliner Hochschulleitungen und den Dekanaten der Fachbereiche über die wesentlichen Inhalte des neuen Strukturplans. Der ausgearbeitete Strukturplanentwurf wurde allein vom Präsidium verfasst und den Mitgliedern der Kommission erst kürzlich vorgelegt. Die EPK kann keine Entscheidung über den Strukturplan treffen, sondern soll nur eine Empfehlung aussprechen. Danach muss der Strukturplan noch vom AS und dem Kuratorium der FU abgesegnet werden, was nach Vorgaben der Senatsverwaltung bis Mitte des Jahres zu erfolgen hat. Nach Alts Auskunft ist der neue Strukturplan lediglich eine Fortschreibung des bisherigen Plans von 2004; er sei somit im positiven Sinne „konservativ“. Bereits im Dezember waren vorab über einen Nachtragshaushalt neue Professuren verstetigt worden. Studierendenvertreter*innen kritisierten, dass dies eine Vorwegnahme der Strukturplanung darstelle. Entgegen der damaligen Versicherung seitens des Präsidiums, es handle sich hier nur um die formale Aufnahme einzelner bereits eingerichteter Professuren in den Stellenplan und nicht um einen Strukturplan, machte Alt im Februar deutlich, dass er die Strukturplanung mit den Maßnahmen des Nachtragshaushalts im Wesentlichen als abgeschlossen ansah. „Die Präsentation im Akademischen Senat machte die Prioritäten des Präsidiums deutlich: Es ging beinahe ausschließlich um Professurenzahlen, Forschungsschwerpunkte, Verbundforschung, 'Exzellenz' und 'Standortentwicklung'. Wichtig ist jedoch, was der Stukturplan verschweigt: Die erheblichen Probleme der Studierenden mit der Unterfinanzierung der Lehre oder des akademischen Mittelbaus mit prekären Arbeitsverhältnissen, die offenbar auch in der Kommission zur Sprache kamen, spielen hier anscheinend keine Rolle. Das wurde auch von professoralen AS-Mitgliedern, selbst aus der Präsidiumsfraktion, angemerkt. Mit dem neuen alten Strukturplan beglückwünscht sich erneut eine kleine Elite zu ihrem persönlichen Erfolg, ignoriert mit Schönfärberei die Situation der Mehrheit der Universitätsmitglieder und verhöhnt damit den Gedanken der Gruppenuniversität“, sagt Lasse Thiele, Referent für Hochschulpolitik des AStA FU. „Das Strukturplanungsverfahren zeigt erneut, dass demokratische Selbstverwaltung an der FU wenig ernst genommen wird. Die Frauenbeauftragte der FU merkte in der AS-Sitzung zur Strukturplanung etwa kritisch an, dass zunehmend die Geschlechterforschung aus den Denominationen für Professuren verschwinde. Die notwendige Diskussion über solche Fragen wird durch die Geheimhaltungspolitik des Präsidiums effektiv unterbunden. Die EPK und der AS sollen offenbar nur abnicken, was das Präsidium hinter verschlossenen Türen erarbeitet und der EPK bereits in gebundener Form vorgelegt hat. Wieder einmal wird dabei die Arroganz deutlich, mit der die Zustände an der FU, die Vizepräsidentin Schäfer-Korting unlängst als 'perfektes Kind' bezeichnete, möglichst ohne öffentliche Diskussion fortgeschrieben werden sollen. Nicht nur personell, sondern auch strukturell und inhaltlich herrscht damit an der FU eine fatale Kontinuität“ [1], so Isa Schaller, Referentin für Studium und Lehre des AStA FU. [1] vgl. https://www.astafu.de/content/fatale-kontinuit%C3%A4t-z%C3%B6llner-als-kuratoriumsmitglied-untragbar