Rechte Ideologien exmatrikulieren! - Statement gegen rechte Lehre an der FU und in Berlin

Plakat zur Kampagne: Pinker Stern, drei Studierende hinter Tischen, die mit den Armen ein Kreuz formen. / Poster of the campaign: pink Star, three students standing behind tables and forming a cross with their arms.

Hier finden sich Infos rund um die Kampagne des Arbeitskreis Hochschulpolitik und des AStA der FU sowie der LandesAstenKonferenz Berlin, die sich gemeinsam gegen rechte Ideologien und Diskriminierung an Hochschulen einsetzen.

Das Ursprungsstatement der Kampagne enthält einige Fallschilderungen sowie Erläuterungen zur grunsätzlichen Problematik und strukturellen Einbettung der Fallbeispiele im Kontext der FU. Mittlerweile sind auch einige Pressemitteilungen erschienen. Ein Dossier der bisherigen Veröffentlichungen erscheint in Kürze.

Statement als PDF (deutsch)

Statement as PDF (english)

Statement Text:

***English Version below***

Der Arbeitskreis Hochschulpolitik und der AStA FU Berlin verurteilen die rassistischen und anderweitig diskriminierenden Vorfälle in Seminaren und Vorlesungen an der Freien Universität. Wir fordern gemeinsam mit zahlreichen Fachschaften und Initiativen die Entlassung von rechten, rassistischen oder anderweitig diskriminierenden Angestellten oder mindestens die langfristige Entziehung des Lehrauftrags. Des Weiteren fordern wir eine tatsächliche, tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Fällen und eine nachhaltige Strategie zur Vorbeugung solcher Vorfälle. Besonders im Fall des Dozierenden Michael Grünstäudl ist über das Stoppen seines Habilitationsprozesses hinaus ein angemessener Umgang der FU erforderlich.

Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie

Die sogenannte Freie Universität hat ein Problem mit diskriminierender und rechtsideologischer Lehre. Ein konkretes Beispiel bietet aktuell Michael Grünstäudl aus dem Fachbereich Biologie, der momentan Dozierender im Habilitationsverfahren an der FU Berlin ist. Er machte Studierende auf seine Website auf GitHub aufmerksam, wo er neben Lernressourcen eine ganze Reihe von Links zu neofaschistischen Inhalten (z.B. Videos von Martin Sellner, Identitäre Bewegung) postete ( -A- ). Grünstäudl nutzte somit seine Position als Lehrender an der FU, um rechte Inhalte unter Studierenden zu verbreiten. Zudem ist er Unterzeichner der rechten "Gemeinsamen Erklärung 2018", die sich gegen Zuwanderung wendet und mit rassistischer Straßen-Mobilisation solidarisch stellt ( -B- ). Andere Unterzeichner*innen sind beispielsweise Thilo Sarrazin und Henryk M. Broder. Außerdem berichteten Studierende des Fachbereichs, dass Grünstäudl sich in Seminaren sexistisch verhalten habe.

Als Reaktion auf die Aufdeckung von Grünstäudls Verbreitung von rassistischem und faschistischem Gedankengut lässt die Uni seinen Vertrag auslaufen - jedoch nur nach vehementem Protest der Studierenden. Anstatt Betroffene von Diskriminierungserfahrungen zu schützen und unverzüglich alle Lehrtätigkeiten Grünstäudls zu unterbinden, sind Studierende weiterhin gezwungen, seine Online- Kurse zu belegen. Es ist eine unerträgliche Situation, dass sich betroffene Studierende sich in müßige Diskussionen mit dem Fachbereich begeben müssen und die vorliegenden Anschuldigungen nicht ausreichen, um konsequente Maßnahmen zum Schutz der Studierenden durchzuführen.

Der aktuelle Umgang der Uni mit diesem Fall reicht nicht aus. Wir fordern, dass dieser Vorfall einen Reflexionsprozess der Universitätsleitung und unter den Dozierenden anstößt und vor allem, dass es Grünstäudl verunmöglicht wird, zukünftig weiter im akademischen Rahmen tätig zu sein - sei es an der FU oder woanders. Wir fordern eine öffentliche Distanzierung der FU, sodass auch weitere potentielle Arbeitgeber vor Grünstäudl und seiner neo-faschistischen Haltung gewarnt sind.

Der Fall des Dozierenden Grünstäudl ist kein Einzelfall. Rechte, rassistische und diskriminierende Strukturen gehören zum Alltag an der sogenannten Freien Universität und werden von der Uni-Leitung weitestgehend geduldet. Im Folgenden sollen einige Beispiele skizziert werden.

Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften

Trotz wiederholter Diskussionsversuche seitens der Studierenden werden in Lehrveranstaltungen des  Studiengangs Sprache und Gesellschaft nach wie vor das N-Wort und weitere problematische Begriffe unkommentiert zitiert. Dasselbe gilt für problematische Texte, in denen rassistische Stereotype reproduziert werden. Bisherige Gesprächsversuche  der Studierenden und der Fachschaft sind immer wieder im Sand verlaufen. Aktuell unternehmen einige Studierende einen weiteren Versuch, die massive Problematik zu thematisieren, um mit den Verantwortlichen Lösungen zu finden.

Fachbereich Mathematik und Informatik

Des Weiteren ist mit Yannik Wendt seit Jahren ein Vorstandsmitglied der Jungen Alternative Berlin an der FU als Tutor angestellt. Er ist auch Gründer des neofaschistischen AfD-Ablegers "Junge Campusalternative" an der FU. Der AStA forderte bereits 2019 erfolglos die Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit dem Funktionär der rechtsextremen AfD-Jugendorganisation ( -1- ).

Lehramt

Auch im Lehramtsstudium berichten zahlreiche Studierende von rassistischen und sexistischen Übergriffen in der Lehre. Vor einiger Zeit hat sich die Initiative Intersektionales Lehramt gegründet, um die FU zum Handeln zu zwingen. Im letzten Jahr hat die Initiative bereits einen offen Brief an die Unileitung und die Dahlem School of Education geschrieben mit konkreten Forderungen, unter anderem nach einer Fortbildung der Dozierenden zu Kolonialismus und Rassismus sowie der Überprüfung von Lehrmaterial aus antirassistischer postkolonialer Perspektive durch professionelle externe Expertise. ( -2- )

Die genannten Beispiele stehen nicht einzeln für sich, sondern sind Ausdruck einer rassistischen und diskriminierenden Struktur an der FU. Diese Struktur äußert sich nicht nur in Form fortdauernder Missstände in der Lehre, sondern ist auch an zahlreichen weiteren Faktoren ersichtlich: Die Benennung der Straßen und Unibauten in Dahlem, wie zum Beispiel des Henry-Ford-Bau ( -3- ), sowie die Knochenfunde auf dem Campusgelände ( -4- ) sind nur einige Beispiele. In diesem Zusammenhang ist auch auf den rassistischen Mord am Doktoranden Mahmud Azhar am Campus der freien Universität zu verweisen, der sich am 7. Januar zum 32. Mal gejährt hat. Dieser Mord ist ein Resultat rassistischer Denkmuster und deren gewaltvoller Reproduktion. Mahmud Azahr wurde auf dem Campus beim Verlassen des Biochemie Instituts von einem Faschisten beschimpft, bedroht und stark verletzt. Er erlag zwei Monate später am 6. März 1990 im Krankenhaus seinen Verletzungen. ( -5- )

Rechte Lehrende werden immer rechte Ideologien in ihrer Lehre reproduzieren. Das rechte Gedankengut findet sich in Inhalten, im zwischenmenschlichen Umgang und in der Reaktion auf Kritik an ihren Einstellungen. Studierende wehren sich gegen diese Zustände oft vergeblich, oder aus Angst vor den Folgen gar nicht. Doch selbst in Fällen wie dem des Dozierenden Grünstäudl, in dem Konsequenzen von Seiten der Universität erfolgten, wird deutlich, dass es an nachhaltiger Aufarbeitung mangelt. Denn die hier bestehenden Strukturen sind keine Besonderheit der Freien Universität, sondern inhärenter Bestandteil des Hochschulsystems. Deswegen ist es wichtig, dass die Aufarbeitung rassistischer Strukturen nicht nur an der FU passiert, sondern universitätsübergreifend zusammengearbeitet wird, um faschistischen Positionen keinen Platz zu bieten. Und nein, das Anbieten von Diversity-Kursen ist keinesfalls ein ausreichendes Mittel.

Die Universität hat bei ihren Einstellungsprozessen eine Verantwortung gegenüber Studierenden. Durch die fehlende Sensibilität bei der Auswahl der Dozierenden werden Studierende in ihrem Studium nicht nur diskriminiert, sondern teils auch retraumatisiert. Bei Berufungskommissionen wie in allen anderen universitären Entscheidungsgremien können Studierende immer überstimmt werden, weil die Statusgruppe der Professor*innen stets eine Mehrheit der Sitze in diesen Gremien hat ( -6- ). Aufgrund der bestehenden Hierarchien haben Studierende kaum Chancen, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen. Gerade an kleinen Fachbereichen ist es für Studierende kaum möglich, bestimmten Dozierenden aus dem Weg zu gehen.

Wie der Fall Grünstäudl zeigt, existieren innerhalb der Universitätsstrukturen keine ausreichendenden Möglichkeiten für Studierende, ihren Problemen durch Beschwerden Gehör zu verschaffen. Es fehlen sowohl unabhängige Beschwerdestellen mit autonomer Handlungsbefugnis, als auch Handlungsalternativen für Studierende, um sich selbstbestimmt aus diskriminierenden Lehrsituationen zu befreien. Übergriffe zu thematisieren ist für Studierende mit immensem zeitlichen und psychischen Aufwand verbunden, der in der Regel an direkt betroffenen Einzelpersonen hängen bleibt. Es kann einfach nicht sein, dass Studierende in solchen Situationen ihre eigenen Diskriminierungserfahrungen immer wieder erklären müssen und das am Ende immer noch nicht ausreicht, um nicht weiter diskriminiert zu werden. Während die FU sich mitten in ihrem "Diversity- Prozess" befindet, sehen wir keinerlei Fortschritte im Bereich Antidiskriminierung.

Wir fordern daher:

  • tatsächliche Sensibilisierung von Studierenden und Dozierenden für Diskriminierung statt inhaltsleerer Diversity-Strategien

  • Grünstäudls Habilitationsprozess stoppen, öffentliche Stellungnahme der FU zu ihm und seinen Handlungen

  • direkte Reaktionen bei Verbreitung rassistischer, diskriminierender und faschistischer Inhalte seitens Dozierender in ihrer Lehre

  • tatsächliche Mitbestimmung von Studierenden bei der Vergabe von Lehrstühlen

  • kritische Aufarbeitung der Geschichte der FU

  • Ausbau der Anlaufstellen für von Diskriminierung betroffene Studierende sowie klare Handlungsbefugnisse und Zuständigkeiten in diesbezüglichen Angelegenheiten

  • Klare und konsequente Positionierung der FU gegen jeden Faschismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen

Für uns und alle Studierenden gilt:

Wir müssen uns solidarisch mit all unseren Kommiliton*innen verhalten, die von rechten, rassistischen und anderweitig diskriminierenden Dozierenden unterrichtet werden und dadurch besondere Schwierigkeiten, Nachteile und belastende bis traumatische Erfahrungen durchmachen müssen.

Keine*r von uns darf wegschauen, schweigen oder sich enthalten, wenn rechte Ideologie verbreitet wird. Wir müssen die Machtpositionen, die Dozierende uns gegenüber innehaben, aufbrechen und unser Recht auf diskriminierungsfreie Lehre einfordern. Das geht nicht alleine, dafür müssen wir zusammenhalten und uns organisieren.

Also kommt zusammen, sprecht miteinander, reagiert direkt und unmittelbar auf Diskriminierungen in der Lehre (und schickt eine Mail an den entsprechenden Fachbereich hinterher, damit die Personen in Führungspositionen nicht behaupten können, nichts gewusst zu haben). Wenn eine*r von uns im Seminar oder in der Vorlesung auf menschenfeindliche Sprache, Verhalten oder Ideologie aufmerksam macht, ist es für uns alle die Pflicht, das entsprechende Verhalten nicht hinzunehmen, sondern gemeinsam dagegenzuhalten. Organisiert euch und vertreibt rechte Ideologien vom Campus!

 

Der Arbeitskreis Hochschulpolitik (AK HoPo) setzt sich aus zahlreichen Fachschaftsinitiativen und anderen Zusammenschlüssen von Studierenden an der FU Berlin zusammen und beschäftigt sich mit verschiedenen Themen der Hochschulpolitik.

Für Rückfragen gerne Mail an: hochschulpolitik@astafu.de

 

Fußnoten / Links

-A- Links auf Grünstäudls Github, inzwischen gelöscht aber hier archiviert:

https://web.archive.org/web/20211021110648/https://github.com/michaelgruenstaeudl/FunScripts/blob/master/myPodcastChannels.txt

-B- Erklärung 2018, 1845. Unterschrift:

https://bkramer.noblogs.org/unterzeichnerinnen-der-erklaerung-2018/

-1- Yannik Wendt:

https://astafu.de/node/410

-2- Offener Brief der Initiative Intersektionales Lehramt:

https://initiative-intersektionales-lehramt.de/offener-brief/

-3- Henry Ford Bau:

https://astafu.de/henryford

-4- Knochenfunde 2015:

https://astafu.de/sites/default/files/2020- 07/FU70_30_Knochenfunde%20an%20der%20FU%20Berlin%20%E2%80%93%20Erinnerungs kultur%20heute_138-141.pdf

-5- Mahmud Azahr:

https://astafu.de/node/480

-6- Wegweiser Hochschulpolitik:

https://astafu.de/hopo#gremien-und-organe-der-fu-berlin

 

***ENGLISH***

The Working Group University Politics (AK HoPo) and the AStA FU Berlin condemn the racist and otherwise discriminatory incidents in seminars and lectures at the Free University. Together with numerous student councils and initiatives, we demand the dismissal of right-wing, racist or otherwise discriminatory employees or at least the long-term withdrawal of their teaching assignment. Furthermore, we demand an actual, in-depth confrontation with the cases and a sustainable strategy to prevent such incidents. Especially in the case of lecturer Michael Grünstäudl, an appropriate handling by the FU, beyond stopping his habilitation process, is required.

Department of Biology, Chemistry, Pharmacy

The so-called Free University has a problem with discriminatory and right-wing ideological teaching. A concrete example is currently offered by Michael Grünstäudl from the Department of Biology, who presently is a lecturer in the habilitation process at the FU Berlin. He drew students' attention to his website on GitHub, where he posted a whole series of links to neo-fascist content (e.g. videos by Martin Sellner, Identitarian Movement) alongside learning resources ( -A- ). Grünstäudl thus used his position as a lecturer at the FU to spread right-wing content among students. He is also a signatory of the right-wing "Gemeinsame Erklärung 2018” (“Joint Declaration 2018”), which opposes immigration and stands in solidarity with racist street mobilisation ( -B- ). Other signatories include Thilo Sarrazin and Henryk M. Broder. In addition, students of the department reported that Grünstäudl had also behaved sexist in seminars.

In response to the exposure of Grünstäudl's dissemination of racist and fascist ideas, the university let his contract expire - but only after vehement protest on the part of the students. Instead of protecting those affected by experiences of discrimination and immediately stopping all of Grünstäudl's teaching activities, students are still forced to take his online courses. It is an intolerable situation that students affected in this way have to engage in futile discussions with the faculty and that the allegations at hand are not sufficient to implement consistent measures to protect students.

The current handling of this case by university officials is not sufficient. We demand that this incident sets in motion a process of reflection on part of the university management, among the lecturers and, above all, that it is made impossible for Grünstäudl to continue to work in an academic context in the future - be it at the FU or elsewhere. We demand a public distancing of the FU so that other potential employers are warned about Grünstäudl and his neo-fascist attitude.

The case of lecturer Grünstäudl unfortunately is not an isolated incidence. Right-wing, racist and discriminatory structures are part of everyday life at the so-called Free University and are largely tolerated by management. A few examples are outlined below.

Department of Philosophy

Despite repeated attempts at discussion by students, the N-word and other problematic terms continue to be cited without comment in the Language and Society program. The same applies to problematic texts in which racist stereotypes are reproduced. Previous attempts by students and the student council to talk have always come to nothing.  Currently, some students are making another attempt to address the massive problem in order to find solutions with the ones responsible.

Department of Mathematics and Computer Science

Furthermore, Yannik Wendt, a board member of the Junge Alternative Berlin, has been employed as a tutor at the FU for years. He also is the founder of the neo-fascist AfD offshoot "Junge Campusalternative" at the FU.  The AStA already, but alas unsuccessfully, demanded the termination of the employment of the functionary of the right-wing extremist AfD youth organisation in 2019. ( -1- )

Education

Numerous students also report racist and sexist attacks in education. Some time ago, the Intersectional Teaching  initiative was founded to force the FU to take action. Last year, the initiative wrote an open letter to university management and the Dahlem School of Education with concrete demands, among other things, for further training of lecturers on colonialism and racism as well as the review of teaching material from an antiracist postcolonial perspective by professional external experts. ( -2- )

The examples mentioned do not stand on their own, but are an expression of a racist and discriminatory structure at the FU. This structure is not only expressed in the form of ongoing grievances in teaching, but is also evident in numerous other factors: the naming of streets and university buildings in Dahlem, such as the Henry Ford Building ( -3- ), as well as the discovery of bones on the campus grounds ( -4- ) are just a few examples. In this context, reference should also be made to the racist murder of doctoral student Mahmud Azhar on the campus of the Free University, which was commemorated for the 32nd time on the 7th of January. This murder is a result of racist thought patterns and their violent reproduction. Mahmud Azahr was insulted, threatened and severely injured by a fascist on campus as he was leaving the Biochemistry Institute. He succumbed to his injuries in hospital two months later on the 6th March 1990. ( -5- ) 

Right-wing teachers will always reproduce right-wing ideologies in their teaching. Right-wing ideas are found in content, in interpersonal interaction and in the reaction to criticism of their attitudes. Students often resist these conditions in vain, or not at all for fear of consequences. But even in cases like that of lecturer Grünstäudl, in which consequences were imposed by the university, it becomes clear that there exists a lack of sustainable methods to overcome racist structures. This is because the structures that exist here are not a special feature of Freie Universität, but an inherent part of the university system. That's why it's important that the overcoming of racist structures doesn't just happen at the FU, but in a cross-university cooperation to ensure that there is no room for fascist ideas. And no, offering diversity courses is by no means sufficient.

The university has a responsibility towards students in its recruitment processes. Due to the lack of sensitivity in the selection of lecturers, students are not only discriminated against in their studies, but sometimes also retraumatised. In appointment committees, as in all other university decision-making bodies, students can always be outvoted because the status group of professors always has a majority of seats in these very committees ( -6- ). Due to the existing hierarchies, students have hardly any chance to successfully defend themselves. Especially in small departments, it is almost impossible for students to avoid certain lecturers. 

As the Grünstäudl case shows, there aren’t sufficient possibilities within the university structures for students to make their problems heard through complaints. There is a lack of independent complaints offices with autonomous authority to act, as well as alternatives for students to free themselves from discriminatory teaching situations. Raising the issue of assaults involves an immense amount of time and psychological effort on the part of students, which usually remains with the individuals directly affected. It simply cannot be that students in such situations have to explain their own experiences of discrimination over and over again only to still be discriminated against.. While the FU is in the middle of its "diversity process", we see no progress at all in the area of anti-discrimination.

We therefore demand:

  • Actual sensitization of students and lecturers to discrimination instead of content-less diversity strategies.
  • A stop Grünstäudl's habilitation process and a public statement of the FU about him and his actions.                            
  • Direct reactions to the dissemination of racist, discriminatory and fascist         content by lecturers in their teaching.                  
  • Actual co-determination of students in the allocation of professorships
  • Critical reappraisal of the history of the FU
  • Expansion of contact points for students affected by discrimination, as well as clear authorities and responsibilities in this regard.
  • Clear and consistent positioning of the FU against all forms of fascism, racism and other forms of discrimination.

For us as students, the following applies:

We must stand in solidarity with all our fellow students who are taught by right-wing, racist and otherwise discriminating lecturers and who have to go through extraordinary difficulties, disadvantages and stressful to traumatic experiences as a result. None of us should look away, remain silent or abstain when right-wing ideology is spread. We have to break the positions of power that lecturers hold over us and demand our right to non-discriminatory teaching. We can't do this alone, we have to stick together and organise. 

So come together, talk to each other, react directly and immediately to discrimination in teaching (and send an email to the relevant department afterwards so that the people in leading positions can't claim not to have known). If one of us draws attention to misanthropic language, behaviour or ideology in a seminar or lecture, it is the duty of all of us to not accept this behaviour, but to stand up against it together. Get organised and drive right-wing ideologies off campus!

 

The AK HoPo is made up of numerous student initiatives and other associations at the FU Berlin and deals with various issues of higher education policy.

If you have any questions, please send an email to: hochschulpolitik@astafu.de

 

Footnotes/Links

-A- Grünstäudl Github, deleted but archives here:

https://web.archive.org/web/20211021110648/https://github.com/michaelgruenstaeudl/FunScripts/blob/master/myPodcastChannels.txt

-B- Declaration 2018, signature 1845:

https://bkramer.noblogs.org/unterzeichnerinnen-der-erklaerung-2018/

-1- Yannik Wendt:

https://astafu.de/node/410

-2- Open Letter oft he Initiative Intersectional Teaching

https://initiative-intersektionales-lehramt.de/letter-in-english/

-3- Henry Ford Bau:

https://astafu.de/henryford

-4- Findings of bones 2015:

https://astafu.de/sites/default/files/2020-07/FU70_30_Knochenfunde%20an%20der%20FU%20Berlin%20%E2%80%93%20Erinnerungskultur%20heute_138-141.pdf

-5- Mahmud Azahr:

https://astafu.de/node/480

-6- Wegweiser Hochschulpolitik:

https://astafu.de/hopo#gremien-und-organe-der-fu-berlin