Kongress zu "Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden" im Mai an der Uni Potsdam

Im Mai 2014 findet an der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee ein Kongress zum Thema "100 Jahre Erster Weltkrieg: Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden" statt. Der Kongress wird vom AStA der Uni Potsdam, vom AStA TU und vom AStA FU mit veranstaltet und läuft von Freitag, den 16. Mai, bis Sonntag, den 18. Mai 2014.
Der Erste Weltkrieg hat die politische, soziale, geostrategische und ökonomische Landschaft der Welt grundlegend verändert und spätere Kriege vorbereitet. Er brachte ungeahnte Grausamkeiten, brutale Vernichtung und Ausbeutung von Mensch und Umwelt hervor.
Der Erste Weltkrieg führte zu einer zuvor nicht gekannten Technisierung und Verwissenschaftlichung des Krieges bis zum ersten Einsatz von Massenvernichtungsmitteln. Wissenschaft, Forschung und technologische Entwicklungen wurden ab diesem Krieg unverzichtbare Grundlage für die Militarisierung von Gesellschaft.
Recht und Völkerrecht bekamen vor dem Krieg und als Konsequenz des Zivilisationsbruches des Ersten Weltkriegs eine neue Bedeutung.
Erstmals wurde die ganze Gesellschaft, besonders auch die Frauen, über mehrere Jahre in den Krieg aktiv und unverzichtbar eingebunden.
Wissenschaft für den Krieg
Ohne eine massive Indienstnahme von Wissenschaft und Forschung und einer Instrumentalisierung des Wissens der verschiedenen Wissenschafts- und Forschungsbereiche wäre dieser Krieg und auch der Zweite Weltkrieg nicht möglich gewesen; Wissenschaften und Wissenschaftler/innen wurden als Ressourcen der „modernen“ Kriegsführung eingespannt: U-Boote, Flugzeuge, Panzer, Chemiewaffen; aber auch (militär-) psychologische Einstellungs- und IQ-Tests und die Mobilisierung der Heimatfront – diese „Innovationen“ wären ohne die Militarisierung der Wissenschaft und den Militarismus von Wissenschaftlern/innen nicht möglich gewesen.
Analyse und Alternative: Entmilitarisierung
Wir wollen auf dem Kongress die Rolle von Wissenschaft und Forschung, von Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstitutionen analysieren, aktuelle Entwicklung wie die Roboterisierung und die Automatisierung (u.a. Drohnen) bearbeiten und kritisieren. Stark im Mittelpunkt soll die Diskussion von friedlichen und zivilen Alternativen stehen; Abrüstung als gesellschaftlicher Prozess ist die Herausforderung, Entmilitarisierung der Gesellschaft das humane Ziel.
Mehr Infos und das Programm findet ihr hier.