Druckerzeugnisse der rechtsradikalen „Identitären Bewegung“ an der FU Berlin Pressemitteilung des AStA FU Am Montag, den 12. Juni 2017, sind verschiedene Druckerzeugnisse der rechtsradikalen Gruppie-rung "Identitäre Bewegung“ (IB) auf und um den Campus der Freien Universität (FU) aufgetaucht, die auf eine Demonstration am kommenden Samstag hinweisen. Dies war die erste wahrnehmbare Aktion der IB an der FU Berlin. Neben Bäumen und Laternen haben die sich selbst als Aktivist*innen bezeichnenden Rechten ebenfalls das Gebäude des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) sowie weitere Teile des Campus der FU Berlin als Werbefläche für ihre Propaganda genutzt. Der AStA FU verurteilt den Versuch der IB, die Hochschule für ihre rassistische Propaganda zu missbrauchen, aufs Schärfste. Die Referentin für Internationalismus und Antifaschismus Katharina Helfrich erläutert: "Bei der Identitären Bewegung handelt es sich um eine antifeministische, rassistische und neofaschistische Gruppierung. Ihr Versuch, sich als angeblich geläuterte und intellektuelle Rechte zu inszenieren, ist blanker Hohn. Ihre Mitglieder rekrutieren sich zum Großteil aus alten Kadern der Autonomen Nationalisten, den Jungen Nationaldemokraten, dem Jugendverband der AfD und aus dem Umfeld von rechtsradikalen Burschenschaften. Die Burschenschaft Gothia in unmittelbarer Nähe der Freien Universität stellt den Identitären ihre Räumlichkeiten immer wieder als Rückzugsort und für Treffen zur Verfügung." Robert Jung, Referent für Hochschulpolitik, ergänzt: "Die Plakatieraktion am AStA-Gebäude werten wir als einen Angriff auf die verfasste Studierendenschaft. Auch in Uniseminaren versuchen die Identitären ihre neofaschistische Ideologie zu verbreiten." Aaron Bruckmiller, Pressesprecher des Berliner Bündnis gegen Rechts, versichert: "Auch die Berliner Zivilgesellschaft wird nicht tatenlos zusehen und unterstützt Studierende, die etwas gegen rechte Umtriebe an der Universität unternehmen wollen. Die rechten IBler schaffen ein Klima der Angst - dem werden wir gemeinsam entgegentreten!" Der Großteil der Plakate und Sticker, die u.a. in der Ehrenbergstraße, Schwendenerstraße, Fabeckstraße, im Reichensteiner Weg, auf dem Parkplatz der FU in der Otto-von-Simson-Straße sowie am Gebäude des AStA FU gesichtet worden waren, wurde bereits am Montag nach wenigen Stunden wieder entfernt. Der AStA FU ruft alle Studierende und weitere Angehörige der Freien Universität dazu auf, ihre gesellschaftliche Verantwortung für eine Welt frei von Rassismus und Faschismus wahrzunehmen und jegliche Werbung für die "Identitäre Bewegung" schnellstmöglich zu entfernen. Die „Identitäre Bewegung“ hat für den 17.6. in Berlin-Wedding eine Demonstration unter dem Motto „Zukunft Europa – bewegen und verändern“ angemeldet, zu der sie in mehreren europäischen Ländern wie Österreich und Frankreich aufruft. Das Berliner Bündnis gegen Rechts (BBgR) hat eine Ge-gendemonstration um 12h00 am Leopoldplatz angekündigt. Im Anschluss soll der Aufzug der völkischen Rechten blockiert werden. 1Für mehr Informationen über die Popularisierung des Rechtsextremismus durch die „Identitäre Bewegung“ verweist der AStA auf eine entsprechende Informationsveranstaltung im Rahmen des festival contre le racisme, die am 15. Juni um 18 Uhr am Otto-Suhr-Institut stattfindet. 2 1 https://berlingegenrechts.de/2017/06/08/pressemitteilung-breite-proteste-gegen-demonstration- der-rechten-identitaeren-bewegung-am-17-06-in-berlin/ 2 https://www.facebook.com/events/1952700544976035/