Politischer Jahresrückblick des AStA FU 2017 - Teil II

Teil II des Jahresrückblicks des AStA FU, Teil I findet ihr hier. August 1. August // Ratifizierung der Verwaltungsvereinbarung zur Schaffung einer Geschäftsstelle für die Berliner LandesAstenKonferenz Der AStA FU vernetzt sich mit den anderen Berliner ASten im Rahmen der Berliner LandesAstenKonferenz (Website). Nachdem der AStA TU vorläufig eine Geschäftsstelle finanziert hatte, lag es nun an den anderen ASten nachzuziehen. In komplizierten Verhandlungen, die über Monate hinweg andauerten, konnte ein Ergebnis erzielt werden, mit dem alle beteiligten ASten einverstanden waren. Nun werden die laufenden Geschäfte der LandesAstenKonferenz von zwei Personen verwaltet. Die LAK konnte seitdem erfolgreich in den Diskurs um Wohnungsnot unter Studierenden eingreifen und ist zu einem Sprachrohr der LAK-ASten auf Landesebene geworden - sei es gegenüber dem Senat oder der Presse. Folgt der LAK auf Twitter für aktuelle News aus der Hochschulpolitik auf Landesebene! Oktober 9. bis 22. Oktober // Kritische Orientierungswochen an der FU (KORFU) Wie jedes Jahr seit 2014 fanden auch zum Wintersemesterstart 17/18 die Kritischen Orientierungswochen an der FU, kurz KORFU, statt. Das jährlich zusammentretende Bündnis aus Hochschulgruppen, Fachschaftsinitiativen und dem AStA organisierte ein fächerübergreifendes Angebot an gesellschaftskritischen Infoveranstaltungen, subversiven Workshops und  abendlichen Kiezspaziergängen (insgesamt 45 Veranstaltungen) und nutzte für die zwei Wochen das Mensafoyer, in das das Couchcafé einzog und Neuankömmlingen wie Alteingesessenen einen Rückzugsort zum Studienstart bot. Mit Kaffee & Frühstück gegen Spende wurde dort ein sozialer Raum geöffnet, um Neuankömmlingen den Einstieg ins Studium zu erleichtern und gleichzeitig einen Rückzugsort vom Orientierungsstress zu bieten. Der AStA beteiligte sich personell am Bündnis und bot seine Infrastruktur wie Lagerräume und Technik an. Außerdem musste erstmals aufgrund eines Präsidialdekrets für jede einzelne Veranstaltung eine verantwortliche AStA-Referent*in gefunden werden, wozu wir uns angesichts des äußeren Zwanges durch die Verwaltung bereit erklärt haben. Veranstaltungen der Referate des AStA FU: Workshop: Was tun, wenn's brennt? - Demo- & Antirepressionstipps vom Referat für Antifaschismus Zum Gedenken an Mahmud Azhar. Ein rassistischer Mord an der FU vom AStA FU Studieren wir in einer Autokratie? vom Referat für Hochschulpolitik Drag Workshop vom Schwulenreferat Führung im Schwulen Museum* vom Schwulenreferat Einführung ins Schampus-Management mit Sektempfang und Film vom Schwulenreferat Mehr Infos unter: https://korfu-berlin.org // Erstitage Die stressigsten Tage für die AStA-Referent*innen sind zweifelsohne der Wintersemesterstart: Die Fachschaftsinitiativen (kurz: FSIn) organisiere ihre dezentralen Orientierungstage für Erstsemester auf Instituts- oder Fachbereichseben, bei denen es gemeinsame Frühstücke gibt, konkrete Fragen zum jeweiligen Studium beantwortet werden und alle sich kennenlernen können. Der AStA FU organisiert wie jedes Jahr die Erstibeutel, in die verschiedenes Infomaterial und AStA-Merchandise wie der Kalender, Stifte, Pinkelpappen (Dank geht ans Öffentlichkeitsreferat) oder die Broschüre “Mein erstes Semester” (Fachschaftsreferat) kommen. Während der AStA sich überwiegend um Produktion und Koordination kümmert, packen die Fachschaftsinitiativen in mühevoller Handarbeit die Beutel - ein fettes Danke schön hierfür! Außerdem werden wir von den meisten FSIn eingeladen, uns und die Studentische Selbstverwaltung den Neustudierenden vorzustellen. Diese Vorstellungen haben bei uns oberste Priorität, denn so haben möglichst viele gleich zu Studienbeginn die Möglichkeit, den AStA und seine Funktion für die Studierenden kennenzulernen! Und dann gibt es noch die AStA-Rede auf den Immatrikulationsfeiern der Fachbereiche, die von verschiedenen Referent*innen gehalten wird. Unsere emanzipatorischen und (hochschul-)systemkritischen Ansichten sind jedoch vielen Dekan*innen und Verwaltungen ein Dorn im Auge, weshalb manche Fachbereiche unsere Kritik gerne ausklammern, indem sie unsere Rede verbieten. // Erstifahrten Im Oktober und November fahren viele FSIn für ein Wochenende auf Erstifahrt mit ihren neuen Kommiliton*innen. Diese eröffnen einen sozialen Raum zum Kennenlernen und Zusammenwachsen von Neuen und Alten. Im besten Fall gibt es auch ein inhaltliches Programm: Dafür hat das Referat für Hochschulpolitik einen Workshop über die Neoliberalisierung und Autokratisierung der FU in den letzten zwei Jahrzehnten in petto, der aufzeigt, dass Studieren nicht immer einen solchen Leistungsdruck bedeutete wie heute und es auch noch andere, solidarischere und interessenorientiertere Möglichenkeiten des Forschens und Lernens gibt, als konkurrenzbasiertes Hustlen orientiert an den Wünschen des Arbeitsmarktes. Wir stellen technische Infrastruktur, unseren Bus zur Verfügung und finanzielle Mittel nach Satz zur Verfügung - Fachschaftsinitiativen haben in diesem Zeitraum oberste Priorität bei der Vergabe! November 1. November  // Wasted in Dahlem Vol.2 Nachdem die erste Wasted in Dahlem im April ein voller Erfolg war und alle Beteiligten einen tollen Abend mit wunderbaren Künstler*innen hatten, wurde das Konzept kurzum wiederholt: Diesmal jedoch im wunderschönen Pi Café über den Dächern der FU! Mit dabei von der Partie: Paul Geigerzähler (Punk mit Geige und Gesang) Merle* (Songwriterin) die impro.fabrik (Theater) A und B (Lagerfeuerpop) Organisiert wie auch schon beim ersten Mal vom Kulturreferat, Technik aus der Medienwerkstatt und ein dickes Danke schön ans Pi für seine Räumlichkeiten! Weitere Infos auf der Veranstaltungsseite. 2. November // Erstsemesterbegrüßung der Studierendenschaft Zum ersten Mal seit langem gab es eine studentische Vollversammlung zur Begrüßung der Erstsemester. Die verschiedenen Referate hielten kurze Inputs zu aktuellen, referatsspezifischen Themen und stellten die Strukturen des AStA vor. Anschließend präsentierten die Beratungen des AStA ihr Angebot an verschiedenen Ständen - auch der TVStud Berlin stellte sich vor. Bei Glühwein und Bier ließen wir dann die VV gemeinsam ausklingen. Weitere Infos auf der Veranstaltungsseite. 6. bis 9. November // Queerfeministische Orientierungstage Auch in diesem Jahr lud das Frauen*-Referat AStA FU zu den Queerfeministischen Orientierungstagen ein. Teil davon waren u.a.: Veganer Brunch Rechtliche Möglichkeiten gegen sexualisierte Gewalt mit Ronska Grimm Other Nature Besuch Kneipenabend in der Tristeza Um FLTI* einen Safe Space zu bieten, in dem sie sich offen austauschen konnten, galt bei allen Veranstaltungen: .frauen*.lesben*.trans*.inter* only. 21. bis 23. November // Urabstimmung zum Semesterticket Damit die FU-Studierenden ab dem Sommersemester 2018 weiterhin ein Semesterticket haben werden, brauchte es ein zustimmendes Votum der Studierendenschaft. Die Urabstimmung hierfür fand vom 21. bis 23. November statt. Das Semesterticket mit all seinen Vorzügen (kostenlose Fahrradmitnahme, kompletter ABC-Bereich, günstiger Preis) ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis von zähen Verhandlungen. Die Berliner ASten müssen alle Jahre wieder mit dem Anbieter des Tickets (VBB )  verhandeln. Das Angebot wird dann in einer Urabstimmung zur Wahl gestellt.  Damit der AStA Verträge mit dem VBB abschließen durfe, brauchte es ein zustimmendes Votum von mind. 10% der Studierendenschaft. Die letzte Abstimmung hatte 2014 stattgefunden und die Verträge liefen zum Ende des Wintersemesters 2017/18 aus. 24,72% der Wahlberechtigten stimmten für den Erhalt des Semestertickets in seiner bisherigen Form, das waren 99,02% aller abgegebenen Stimmen. 23,05% der Wahlberechtigten stimmten für eine Koppelung an die allgemeinen Ticketpreisentwicklungen, das sind 92,34% aller abgegebenen Stimmen. In Zukunft wird das Semesterticket also nicht ständig neu verhandelt werden müssen, sondern die Preisentwicklung des VBB wird ein hochschulpolitisches Thema sein, das im Interesse der Studierendenschaft liegt und das der AStA gegenüber Senat und VBB vertreten kann. Dezember 5. Dezember // Tresen zu Hochschulpolitik und studentischem Protest - Teil 1 Das Referat für Hochschulpolitik intiierte eine Tresenreihe zu Ereignissen der jüngsten hochschulpolitischen Geschichte an der FU - Teil 1: Die Rückkehr der Anwesenheitspflicht und Zwangsexmatrikulation an der FU - oder wie die das Präsidium mit Hilfe von Polizei und Sicherheitsfirmen studentische Mitbestimmung verhinderte.  Thema waren die Proteste gegen die Einführung der Rahmenstudien- und Prüfungsordnung (RSPO) im Jahre 2013, die unter anderem durch Polizei und prügelnde Sicherheitskräfte gegen protestierende Studis durchgesetzt wurde. Studentische Gegenvorschläge wurden vollkommen ignoriert. Seitdem werden wir, durch Anwesenheitspflicht und androhende Zwangsexmatrikulation nach fehlgeschlagenen Prüfungen, in unserem Studium noch mehr kontrolliert und unter Druck gesetzt. Sterni und Pfeffi rundeten das Inhaltliche ab. Weitere Veranstaltungen der Reihe sind in Planung. Ganzes Jahr Neben den konkreten, zeitlich gebundenen Projekte gibt es auch viel kontinuierliche und längerfristige Arbeit, die im AStA anfällt und deswegen in so einem Jahresrückblick nicht direkt zuordnenbar ist. Häufig ist das auch „interne“ und nicht so sichtbare Arbeit, die aber wichtig ist, damit das AStA-Kollektiv Projekte wie die oben beschriebenen durchführen kann. Das sind zum Beispiel: konkret 2017: Verbesserung der internen Arbeitsweise und Koordinierung durch Online-Tools Beginn der Planung einer neuen, übersichtlicheren AStA-Website Aufräumen und Entrümpeln des Kellers  Organisierung eines Lagerraums in der Uni um dauerhaft Infomaterial und Publikationen lagern zu können dauerhaft: Teilnahme, Vor- und Nachbereitung der AStA-Treffen Kommunikation mit der FU wegen der AStA-Villa (z.B. wegen Reparaturen oder eines seit zwei(!) Jahren schimmelnden Kellers) Putzen und Aufräumen Und nun wünschen wir euch einen guten Start ins neue Jahr - auf ein stabiles, antifaschistisches und emanzipatorisches 2018! Klickt hier für Teil I des Jahresrückblicks!

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