Die LandesAstenKonferenz (LAK) Berlin startet wohnpolitische Kampagne. Damit reagieren die Berliner Asten auf die für Studierende untragbaren Mieten auf dem Wohnungsmarkt, auf den 95% der 180.000 Studierende in Berlin angewiesen sind. Auch beteiligt sich die LandesAstenKonferenz Studierende an der Mietendemo am 14. April 2018. "Anfang des Wintersemesters forderten die Berliner Asten den Senat auf, Notunterkünfte einzurichten, um auf die akute Wohnungslosigkeit von Studierenden zum Semesterstart zu reagieren. Während Wohnungslosigkeit einen Härtefall darstellt, stellen die steigenden Mieten für die Mehrheit der Studierenden ein Problem dar. Studierende arbeiten häufiger und mehr um ihre Miete zu finanzieren. Dadurch steigt die Belastung. Dies spiegelt sich auch in der steigenden Rate an psychischen Erkrankungen wieder, die höher ist als der Durchschnitt in der Altersklasse. Neben der finanziellen Belastung ist auch die Entfernung zum Studienort ein Problem. 7% der Studierenden wohnen mittlerweile in entfernten Randbezirken, 59% außerhalb der Ringbahn. Abgesehen von langen Pendelzeiten ist das Wohnen in Randbezirken für Familien sicherlich attraktiv - für alleinstehende Studierende kann dies jedoch die Vereinzelung und Anonymität im Studium verstärken. Laut StudierendenWerk ist in den Berliner Wohnheimen im vergangenen Jahr wiederholt die Suizidrate gestiegen. Es ist also höchste Zeit zu handeln." sagte Hella Pfolze vom AStA der Freien Universität Berlin. Dazu Leon Laspe für den AStA TU Berlin: "Klar ist, dass weder Notunterkünfte für Studierende noch die sich im Bau befindlichen 5.000 Wohnheimplätze eine Lösung darstellen. Selbst mit den noch ungebauten Wohnheimplätzen bleiben etwa 90%, das sind etwa 170.000 Studierende, auf den privaten Wohnungsmarkt angewiesen. Der durchschnittliche Preis für neuvermietete WGZimmer lag im Jahr 2017 bei 424€ monatlich. 2016 waren es noch 407€. Studentische Beschäftigte verdienen mit einem normalen SHK Job 450€ im Monat. TVStud3 ist natürlich notwendig. Was wir aber eigentlich brauchen sind niedrigere Mieten für alle Studierenden, damit auch jene mit niedrigem Einkommen gut leben können. "Unsere Kampagne ist eine Kampfansage an den privaten Immobilienmarkt, der Maximalprofite auf Kosten der Lebensqualität von Studierenden macht. Wieso erlaubt der Senat den Bau von Luxus-Appartments im Namen von Studierenden, wie zum Beispiel das Youniq im Wedding oder das NeonWood in Friedrichshain? Gleichzeitig baut die landeseigene berlinovo Wohnheimplätze über dem Bafög-Wohnsatz. Das der Senat einen höheren Bafög-Wohnsatz fordert hört sich schön an. Resultat wäre aber, das mehr Gelder vom Bund in den Berliner Immobilienmarkt fließen. Für die 87% der Studierenden die kein Bafög erhalten bedeutet dies steigende Mieten. Das ist keine Politik im Interesse der Studierenden. Es braucht einen radikalen Kurswechsel, um den privaten Wohnungsmarkt daran zu hindern, Verarmung und Wohnungslosigkeit weiter voran zu treiben. Der private Immobilienmarkt muss zurückgedrängt werden. Öffentliche Gelder dürfen nicht weiter in den privaten Immobilienmarkt fließen und öffentliche Träger sollen sich nicht an der Immobilienspekulation beteiligen dürfen. Stattdessen muss Wohneigentum in öffentliche Hand geholt werden durch Enteignung und Rekommunalisierung. Der Immobilienmarkt muss durch Steuern und Verbote zurückgedrängt und ein öffentlicher, nicht profit-orientierter Wohnungsmarkt ausgebaut werden. Wir wollen Eigentum in der Hand des StudierendeWerks sehen, kontrolliert durch einen Verwaltungsrat in dem auch Studierende vertreten sind" so Marie Bischof für die LAK Berlin. Die LandesAstenKonferenz beteiligt sich auch an der berlinweiten Mietendemo am 14. April 2018. Wir rufen alle Studierende dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen und auf weitere Veröffentlichungen der Asten bezüglich der Kampagne zu achten. Pressekontakt: Pressehandy: 0163 483 1656 Büro AStA TU Berlin: 030 31425683 Büro AstA FU Berlin: 030 8390910