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Auf dem Campus der FU ist wieder etwas los: Vom 13. bis 17. Juni findet die International Week 2022 statt (1). Wie zu erwarten, geht es dabei nicht um das rassistische Grenzregime der EU oder um den Krieg in der Ukraine. Vielmehr dreht sich alles um Karriereretipps für die Konkurrenz auf dem weltweiten Jobmarkt und um das internationale Image der FU. Wir sind der Meinung, dass es statt einer so verstandenen „Internationalität“ einen solidarischen Internationalismus braucht, und möchten die International Week daher mit diesem Statement kritisch begleiten.
FU international?
Die FU möchte eine Universität der „Citizens of the world“ sein, doch sie wird diesem Anspruch in keiner Weise gerecht. Aufgrund des Krieges in der Ukraine sind viele internationale Studierende auf der Flucht, von denen zahlreiche nicht in Deutschland studieren dürfen und denen eine Abschiebung droht (2). An den EU-Außengrenzen sterben seit Jahren Menschen auf der Flucht vor Krieg und Armut. Tausende geflüchtete Menschen werden in Deutschland illegalisiert. Viele verlieren Jahre, ohne ihr Leben selbstbestimmen zu können, unter anderem, weil sie nicht studieren dürfen. Wenn internationale Studienbewerber*innen einen sicheren Aufenthaltsstatus haben, stehen ihnen dennoch NCs, Sprachtests als Zugangsvoraussetzung und das diskriminierende Bewerbungsportal uni-assist im Weg.
Doppelstandards für Studierende aus der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine stellt die Frage der skandalösen, tödlichen Grenzpolitik der EU und der diskriminierenden Politik der EU-Länder mit erneuter Dringlichkeit. In Deutschland und Berlin befinden sich aktuell viele Schwarze und Indigene Studierende und Studierende of Colour in sehr unterschiedlichen prekären Lagen. Einigen von ihnen droht die Abschiebung. Die aktuelle Situation geflüchteter Studierender sollte ein Hauptthema einer „International Week“ sein, doch im Programm findet sich keine einzige Veranstaltung dazu.
Die Student Coalition For Equal Rights hat einen „Offenen Brief für die Gleichbehandlung von geflüchteten internationalen Studierenden" verfasst, der sich unter anderem an die Berliner Hochschulpräsident*innen richtet (3). Darin erklärt sie, dass denjenigen Studierenden aus der Ukraine, die keine ukrainischen Staatsangehörigkeit besitzen, nicht dieselben Rechte wie den anderen ukrainischen Geflüchteten gewährt werden. Vielfach werden ihre Zeugnisse und Sprachkenntnisse nicht anerkannt und vollkommen unrealistische finanzielle Hürden für die Zulassung zum Studium aufgestellt. Sie fordert ein Ende der Doppelstandards, insbesondere die gleiche Inklusion in § 24 des Aufenthaltsgesetz, der unter anderem Schutz, das Recht auf Studium und Arbeit, soziale und staatliche Unterstützung gewährleisten soll. Zudem fordern sie finanzielle Unterstützung, die Verlängerung von Fristen, die Bereitstellung von Antidiskriminierungs-Diensten und den Abbau sprachlicher Barrieren.
Alltägliche Diskriminierung an der FU
Internationale, migrantische und migrantisierte Studierende sind im Alltag an der FU Rassismus ausgesetzt. Die Uni selbst reproduziert Diskriminierung und zeigt kein Verständnis für die Betroffenen. Statt einer wirksamen Strategie für den Umgang mit Diskriminierung verliert sie nur leere Worte über „Diversity“-Konzepte (4).
So lässt die FU den ehemaligen Dozenten Michael Grünstäudl, der neofaschistisches Gedankengut verbreitet, nun weiter im Fachbereich Biologie, Chemie und Pharmazie habilitieren. Mit der Kampagne „Rechte Ideologie exmatrikulieren“ fordert der Arbeitskreis Hochschulpolitik von der FU eine öffentliche Stellungnahme dazu, doch stattdessen diffamiert diese widerständige Studierende (5). Auch der Mitgründer des neofaschistischen AfD-Ablegers „Junge Campus-Alternative“ Yannik Wendt, ist trotz Protesten durch Studierende und den AStA weiter als Tutor angestellt (6).
Die Ignoranz der FU gegenüber Diskriminierung spiegelt sich auch in der fehlenden kritischen Aufarbeitung der eigenen kolonialen und NS-Geschichte wider. So trägt zum Beispiel das größte repräsentative Gebäude der FU seit 70 Jahren den Namen eines international bekannten Antisemiten – eine internationale Schande (7).
Eine „International Week“ sollte all diese Themen in den Mittelpunkt stellen, anstatt sich nur für das eigene Renommee zu interessieren, und den Glanz, den international erfolgreiche Studierende auf sie werfen. Eine so verstandene „Internationalität“ ist oberflächlich und auf neoliberalen Erfolg reduziert.
Zahnlose Strategien für den "globalen Campus"
Die Internationale Strategie 2025 der FU – „Global agieren, vernetzt denken, Zukunft gestalten“ - spricht dieselbe Sprache (8). In dem 15 Seiten langen, zweisprachigen Dokument werden Ideen vorgestellt, wie sich die FU als „kosmopolitische Institution“ verstehen, halten und entwickeln kann. Die einfache Botschaft, in endlosen Variationen dargelegt: Internationale Vernetzung ist eine tolle Sache, vor allem wenn es um Karriere und "globales Denken" geht. Nur an drei Stellen tauchen greifbare Maßnahmen auf.
Ein erster Punkt ist, dass die Uni "Programme für in ihrer Arbeit bedrohte ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler" bietet. Gemeint ist damit vermutlich Scolars at Risk, ein internationales Netzwerk, das sich für den Schutz und die Unterstützung gefährdeter Forschender einsetzt. Die FU ist seit 2011 Teil des Netzwerks. Wir staunen, dass die "global denkende" FU es in den acht Jahren von 2013 bis 2021 nur geschafft hat, 30 verfolgte Wissenschaftler*innen zu unterstützen!
Weiter ist der hoffnungsvoll klingende Wunsch formuliert, die FU möge "ein Ort sein, an dem geflüchteten und verfolgten Studierenden und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Zuflucht gewährt wird“. Neben Scolars at Risk wurde in der Vergangenheit das Projekt Welcome@FU für Menschen auf der Flucht gestartet. Es wurden Sprachkurse angeboten und auch eine gewisse Vorbereitung für das mögliche Hochschulstudium organisiert. Dazu gab es die Gelegenheit, ausgewählte Kurse zu besuchen. Dieses sehr wichtige Angebot wurde in unseren Augen in einem viel zu geringen Ausmaß geschaffen. Das Projekt fand auf dem dezentralen Campus Lankwitz statt, wo die Teilnehmenden kein Essen zu Studierendenpreisen kaufen konnten. Zurzeit ist das ganze Projekt im Umbau, was erneut zeigt, dass die Situation von Studierenden auf der Flucht keinen zentralen Stellenwert für die FU hat. Instrumentalisiert sie viel eher geflüchtete Menschen und verfolgte internationale Wissenschaftler*innen, um ihre imageorientierte „Internationalität“ mit etwas Charity-Glanz zu schmücken?
Ein drittes Anliegen des Strategiepapiers ist es, die Verwendung der englischen Sprache besser durchzusetzen, „und es so nicht-deutschsprechenden Hochschulangehörigen zu ermöglichen, ebenso erfolgreich an der Universität zu studieren, forschen und arbeiten, wie dies deutschsprachigen Personen möglich ist." Wir loben die FU dafür und möchten unsere Universität dazu ermutigen, alle Studiengänge auch auf Englisch anzubieten.
Über konkrete Maßnahmen, wie die FU ein zugänglicherer und sicherer Ort für die internationalen und migrantischen Beschäftigten und Studierenden werden kann, ist in dem Strategiepapier überhaupt nichts zu lesen. Die zahlreichen leeren Floskeln des Textes stehen deswegen leider in einem starken Widerspruch zur Realität des Universitätsalltags.
Was möchte uns die FU mit dem Beharren auf "akademischer Freiheit" sagen? Dass Dr. Grünstäudl keine Konsequenzen dafür tragen muss, dass er Links zu Videos der Identitären Bewegung in seinen für Studierende zugänglichen GitHub-Account gestellt hat? Was ist mit dem "freiheitlichem Geist der Toleranz" gemeint, wenn Studierendenproteste gegen rechtsideologische Lehre nicht toleriert werden? Im Text wird auch über "kulturelle und sprachliche Vielfalt" geschrieben. Soll "sprachliche Vielfalt" etwa bedeuten, dass es Dozierenden erlaubt ist, in ihrer Lehre rassistische Sprache zu reproduzieren? Was meint die FU, wenn sie „globale Verantwortung übernehmen will“, die Situation von geflüchteten Studierenden aber lediglich eine Randaufmerksamkeit erhält?
Insgesamt bleibt vollends unklar, was die FU mit "sozial gerechter Entwicklung" meint, wenn sie ohne jegliche eigene kritische Initiative Teil des rassistischen deutschen Hochschulsystem bleibt, ihre eigenen Studierenden bei diskriminierenden Übergriffen allein lässt und sie für ihren Widerstand gegen neofaschistische Lehre diffamiert. Der Wille, sich „für die Demokratie" einzusetzen, bleibt zahnlos und nichtssagend.
Hohe Barrieren für Studienplätze
Der Numerus Clausus (NC), die Forderung der Universitäten nach einem "guten Abitur", stellt eine hohe und klar diskriminierende Barriere für alle Studienanwärter*innen dar, die lebenslang und auch in der Schulzeit gegen strukturelle und alltägliche Diskriminierung kämpfen müssen. Das betrifft auch Menschen aus migrantischen Familien und Menschen, die vor Krieg und Armut fliehen. In diesem Sinne spiegelt der NC vor allem die Privilegien der Abiturient*innen wider und kann keinesfalls als "faire" Zugangsbedingung zum Hochschulstudium betrachtet werden.
Uni-assist e.V., die "Arbeits- und Servicestelle für internationale Studienbewerbungen" ist ein typisches Beispiel für strukturellen Rassismus in Deutschland. Es stellt für Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit eine bürokratische und finanzielle Hürde dar, weswegen es vom AStA TU Berlin schon vor einiger Zeit als Uni-(R)assist bezeichnet wurde (9). Nicht alle Unterlagen werden anerkannt und die internationalen Bewerber*innen müssen 75 Euro für "Zeugnisbegutachtung und Prüfung weiterer Zulassungskriterien durch uni-assist" bezahlen, für jede weitere Bewerbung 30€.
UNSERE FORDERUNGEN:
Vor dem Hintergrund der genannten Punkte möchten wir der Farce der "Internationalisierung" der sogenannten Freien Universität nicht schweigend zusehen und stellen eigene Forderungen:
Solidarischer Internationalismus in Bezug auf die Annahme zum Studium
1. Wir fordern, dass die FU in ihrer Solidarität keine Doppelstandards verwendet. Allen Menschen auf der Flucht muss eine solidarische Unterstützung geboten werden und sie müssen bedingungslos zum Studium angenommen werden.
2. Wir unterstützen den Offenen Brief und alle Forderungen der Students Coalition for Equal Rights. Allen ukrainischen Geflüchteten muss die Möglichkeit geboten werden, in Deutschland zu studieren.
3. Wir fordern, dass die FU soziale Stipendien für alle Studierenden auf der Flucht organisiert, ihnen eine würdevolle Unterkunft anbietet und ihnen den freien Zugang ohne große Hürden zum vollständigen Studienangebot gewährt.
4. Wir prangern die diskriminierende, exklusive und rassistische Hochschulpolitik in Deutschland an. Insbesondere fordern wir die Abschaffung des Numerus Clausus und des uni-assist-Systems, und des Sprachniveaus Deutsch C1 als Zulassung für Studiengänge.
5. Stattdessen fordern wir Unterstützung für internationale Studierende in Form von ausreichenden Sprachkursangeboten. Außerdem müssen die Zeitrahmen für Klausuren und die Hausarbeitsfristen für Studierende angepasst werden, für die Deutsch keine Erstsprache ist.
Lehre ohne Diskriminierung
1. Wir stehen hinter den Forderungen der Kampagne „Rechte Ideologie Exmatrikulieren" (10). Wir fordern, dass Studierende mitbestimmen, wer an der FU lehrt. Wir fordern mehr wirksame Sensibilisierung von Dozierenden und Studierenden für verschiedene Formen der Diskriminierung.
2. Die Uni muss sich transparent gegen jede Form der Diskriminierung und neofaschistischer Ideologie positionieren. Die Uni muss ihre Geschichte und Geschichte des Dahlemer Campus kritisch aufarbeiten. Der Henry Ford Bau muss sofort umbenannt werden.
3. Bei Fällen von Diskriminierung in der Lehre muss die Uni ohne Umschweife handeln und auf der Seite der Betroffenen stehen. Das bedeutet unter anderem, Michal Grünstäudls Habilitationsprozess sofort zu beenden.
Quellen:
(1) Seite der FU zur International Week: https://www.fu-berlin.de/sites/internationalweek/index.html
(2) BIPoC Ukraine & friends in Germany: https://bipocukraine.org/
(3) Offener Brief der Students Coalition for Equal Rights: https://www.studentcoalitionforequalrights.org/
(4) 2. Update im Fall Grünstäudl des AStA FU:https://astafu.de/gruenstaeudl_update_zwei
(5) Artikel der Furios über "Rechte Ideologie exmatrikulieren": https://furios-campus.de/2022/04/06/rechter-dozent-an-der-fu/
(6) Forderung zu Beendigung des Arbeitsverhältnis mit Yannic Wendt: https://astafu.de/node/410
(7) Stellungnahme des AStA FU zur Umbenennung des Henry-Ford-Baus: https://astafu.de/henryford
(8) Internationale Strategie 2025 für die Freie Universität Berlin: https://www.fu-berlin.de/international/profile/Strategiepapier_FU_2025_deutsch_english_final_korr.pdf
(9) Taz-Artikel zu uni-assist: https://taz.de/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Uni-Assist/!5463741/
(10) Kampagne "Rechte Ideologie exmatrikulieren": https://astafu.de/rechte-ideologie-exmatrikulieren)
ENGLISH
Something’s going on again on campus here at “Freie” University: the “International Week 2022” takes place from 13 to 17 June (1). Unsurprisingly, it will not focus on the EU’s racist border regime or the war in Ukraine. Instead, it is all about career advice for the competition on the global job market and about improving the international profile of the FU. We think that rather than this kind “internationality” we need solidary internationalism. That’s why we’re here with our little critical counter-program to the “International Week”.
FU international?
The FU wants to be a university of the “citizens of the world” but does not live up to this claim in any way. Due to the war in Ukraine, many international students are fleeing, numerous of which are not allowed to go to university in Germany and who are at risk of deportation (2). For years, people who fled from poverty and war have been dying at the external borders of the EU. Thousands of people are being illegalized in Germany. Many loose years of their life without being able to determine their own life choices, among other things, because they are not allowed to attend university. When international students have achieved a secure status of residency, they still face barriers such as NC, language tests as an admission requirement and the discriminatory application portal uni-assist.
Double standards for students from Ukraine
The war in Ukraine raises the question of the scandalous, deadly border politics of the EU and the discriminatory politics of the EU member countries with renewed urgency. In Germany and Berlin there are currently many Black and Indigenous students and students of color in various precarious situations. Some of them are threatened with deportation. The current situation of refugee students should be a main topic of an "International Week", but there is not a single event on it in the program.
The Students Coalition For Equal Rights has written an “Open Letter for the equal treatment of displaced international students”, which is among others addressed to Berlin’s university presidents (3). The letter explains that students who do not have the Ukrainian citizenship are not granted the same rights as the other refugees from Ukraine. In many cases, certificates and language skills are not recognized and completely unrealistic obstacles are raised. The initiative demands ending the double standards and particularly the equal inclusion in § 24 of the Aufenthaltsgesetz, which must ensure, among others, protection, the right to study and to work, social and governmental support. Besides, it demands financial support, the extension of deadlines the offering of anti-discrimination services and the reduction of language barriers.
Everyday discrimination at the FU
International, migrant and migrantised students experience racism in everyday life at the FU. The university itself reproduces discrimination and does not show any understanding for the people affected. Instead of an effective strategy for the dealing with discrimination, it only speaks empty words about “diversity” concepts (4).
Additionally, the FU still attempts to let the former lecturer Michael Grünstäudl, who has spread neo-fascist ideas, habilitate at the Department of Biology, Chemistry and Pharmacy. In their campaign “Exmatriculate Right-Wing Ideology!” the Working Group University Politics (AK HoPo) and the AStA demand an official statement about this issue, but instead, the FU defames protesting students (5). Further, the co-founder of the neo-fascist offshoot of the AfD “Junge Campus Alternative” Yannic Wendt, is still employed as tutor, despite student and AStA protests (6).
The FU’s ignorance towards discrimination also displays in the lacking critical confrontation with its own colonial and NS history. Hence, the biggest representative building of the university has been named for 70 years and still is named after an internationally known antisemite – an international disgrace (7).
An “International Week” should center all these issues instead of only being interested in the university’s reputation and what internationally successful students add to it. An “internationality” in this sense is superficial and reduced to neoliberal success.
Toothless strategies for a „global campus”
The FU’s International Strategy 2025 - Acting globally, building networks, shaping the future”– speaks the same language (8). The bilingual document of 15 pages contains ideas how the FU can see itself as a “cosmopolitan institution”, stay and develop as such. The simple message, presented in endless variations, is: International networking is a great thing, particularly when it is about careers and “global thinking”. Only three passages present tangible steps.
In a first point the university declares “supporting persecuted and refugee academics through dedicated international programs”. This probably refers to "Scolars at Risk", an international network, that aims to protect and support persecuted academics. The FU has been part of the network since 2011. We are surprised that in the eight years between 2013 and 2021 it has managed to support only 30 scholars!
Further the FU aspires to be “a place of sanctuary for students and researchers who have fled from harm and persecution”. Besides Scolars At Risk, the project Welcome@FU for refugees has been launched in the past. It offered language courses and a certain preparation for possible university studies. Additionally, it was possible to attend selected university courses. In our view, this very important chance was offered to a far too little extent. The project took place at the peripheral campus in Lankwitz where participants could not buy meals at student prices. At the moment, the whole project is under reconstruction, which reveals again that the situation of refugee students is not a high priority for the FU. Does it rather instrumentalize refugees and persecuted international academics, to adorn their image-oriented "internationality" with some charity glamour?
A third concern of the strategy paper is the better implementation of the English language in order to ensure that university members "who do not speak German are placed on an equal footing with their German-speaking peers when it comes to succeeding in their studies, research, and careers.” We support this aim and want to encourage our university to offer all programs in English.
Concrete steps on how the FU can become a more accessible and safer place for international and migrant students and employees are totally missing in the paper. The text’s numerous empty phrases are, unfortunately, in stark contrast to the reality of everyday university life.
What does the FU want to tell us by insisting on the “academic freedom”? That Dr. Grünstäudl should not face any consequences for sharing links to videos of the Identitäre Bewegung in his GitHub account that was accessible for students? What is meant by “enlightened tolerance”, when the protest of students against right-wing ideologic teaching is not tolerated? The text also talks about “cultural and linguistic diversity”. Does “linguistic diversity” mean that teachers are allowed to reproduce racist language? What is the claim to “become a place of global responsibility” referring to, if the situation of refugee students only receives marginal attention?
All in all, it remains totally unclear what the FU means with “campaigning for a global development based on sustainability and social justice”, if it remains part of the racist German university system without any critical initiative of its own, leaves its own students alone when they face discriminatory assaults and defames them for resistance against neo-fascist teaching. The will to “take action for democracy” remains toothless and vacuous.
High Barriers for university places
The numerus clausus (NC), the requirement of a “good Abitur”, is a high and clearly discriminatory barrier for prospective students who must fight against structural and everyday discrimination all their life and already during their schooldays. This affects people from migrant families and people who flee from war and poverty, too. In this sense, the NC reflects above all the privileges of the high school graduates and is in no way to be seen as a “fair” condition of access to studying at a university.
Uni-assist e.V., the „working service point for international student applications" is a typical example for structural racism in Germany. For people without German citizenship it is a bureaucratic and financial obstacle, which is why the AStA of the TU Berlin referred to as “Uni-(R)assist” some time ago (9). Not all documents are accepted, and the international applicants must pay 75€ for the initial application and an extra 30€ for every additional one.
WE DEMAND:
Against the background of the above-mentioned points, we do not want to watch the farce of the "internationalisation" of the so-called Free University in silence and are making our own demands:
Solidary internationalism in the admission to university
1. We demand that the FU does not use double standards. Solidary support must be offered all refugees and they must be unconditionally accepted to study.
2. We support the Open Letter and all demands of the Students Coalition for Equal Rights. All Ukranian refugees must be offered the possibility to study in Germany.
3. We demand that the FU organises social grants for all refugee students, offers them dignified accommodation and grants them free access to the full range of studies without major obstacles.
4. We denounce the discriminatory, exclusive and racist higher education policy in Germany. In particular, we demand the abolition of the numerus clausus and the uni-assist system, and of the German C1 language level as an admission requirement for university.
5. Instead, we demand support for international students in the form of sufficient language course offerings. Further, the time frames for exams and the paper deadlines must be adjusted for students for whom German is not a first language.
Teaching without discrimination
1. We support the demands of the campaign "Exmatriculate right-wing ideology" (10). We demand that students participate in deciding who teaches at the FU. We demand more effective awareness-raising among lecturers and students about different forms of discrimination.
2. The university must position itself transparently against any form of discrimination and neo-fascist ideology. It must critically review its history and the history of the Dahlem campus. The Henry Ford Building must be renamed immediately.
3. In cases of discrimination in teaching, the university must act without hesitation and stand on the side of the affected persons. Among other things, this means ending Michal Grünstäudl's habilitation process immediately.
(1) FU Website of the International Week 2022: https://www.fu-berlin.de/sites/internationalweek/index.html
(2) BIPoC Ukraine & friends in Germany: https://bipocukraine.org/
(3) Open Letter of the Students Coalition for Equal Rights: https://www.studentcoalitionforequalrights.org/
(4) 2. Update im Fall Grünstäudl des AStA FU:https://astafu.de/gruenstaeudl_update_zwei
(5) Article of the Furios about "Exmatriculate right-wing ideology": https://furios-campus.de/2022/04/06/rechter-dozent-an-der-fu/
(6) Demand to end the employment of Yannic Wendt: https://astafu.de/node/410
(7) Statement of the AStA FU to rename the Henry-Ford-Building: https://astafu.de/henryford
(8) Freie Universität Berlin’s International Strategy 2025: https://www.fu-berlin.de/international/profile/Strategiepapier_FU_2025_deutsch_english_final_korr.pdf
(9) Taz-Artikel about uni-assist: https://taz.de/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Uni-Assist/!5463741/
(10) Kampagne "Exmatriculate right-wing ideology": https://astafu.de/rechte-ideologie-exmatrikulieren)